Es wird langsam dunkel, während ich mich auf dem Weg zur Hängebrücke in Sassnitz mache. Mein Weg führt durch die weihnachtlich geschmückte Rügen Galerie. Ein kühler Wind weht mir um die Ohren und es nieselt leicht. Aber das hält mich von meinem Plan nicht ab, denn heute habe ich etwas ganz Besonderes vor.
Ankunft des Nikolaus im Fackellicht
Am Rande des Brückengeländers sammeln sich viele Kinder mit ihren Familien, um den Nikolaus zu empfangen. Dieser reist heute mit dem Schiff an und bringt gefüllte Stiefel für all jene mit, die vorher ihre geputzten Stiefel und ein kleines, aussortiertes Spielzeug zum Nikolausbüro gebracht haben. Jedes Kind hat eine Laterne dabei, die ihm den Weg leuchtet. Aufgeregt beobachten die Kinder die Schiffsankunft. Die Kinderaugen leuchten, als der Nikolaus von seinem Schiff aus auf ein festlich geschmücktes Feuerwehrauto umsteigt, um sich zum Glasbahnhof transportieren zu lassen. Der Feuerwehrnachwuchs empfängt ihn aufgereiht mit großen Fackeln. Nach einer kurzen Begrüßung begibt er sich mit seinen Weihnachtsengeln in das gläserne Gebäude und nimmt auf seinem urigen Sessel Platz. Die Kinder stürmen ihm hinterher und können es kaum abwarten, dass der Abend beginnt.
Weihnachtslieder und Kinder voller Vorfreude
Die Moderatorin beginnt den Nikolausabend mit einer kurzen Ansprache und dem Lied „Laterne, Laterne“, das sie auf der Gitarre spielt. Alle Kinder stimmen mit ein und der Raum füllt sich innerhalb von Sekunden mit einem Gefühl von unendlicher Vorfreude. Dann geht es auch schon los. Die ersten Kinder werden aufgerufen, um sich ihr Geschenk abzuholen. Das Jüngste ist gerade einmal sieben Wochen alt. Insgesamt sind es knapp 200 Kinder, wovon einige schon seit sechs Jahren bei der Nikolausaktion dabei sind. Zwischendurch werden immer wieder gemeinsam Weihnachtslieder gesungen, die Kinder zum Tanzen animiert und auch interviewt. Die Frage, zu wem der Weihnachtsmann denn am heiligen Abend kommt, wurde zahlreich beantwortet. Ein Mädchen erzählte, dass er sogar jedes Jahr mit seinen Rentieren bei ihr vor der Tür steht.
Freiwillige Helfer für das Nikolausbüro
Hinter den Kulissen arbeiten zahlreiche freiwillige Helfer auf Hochtouren. Die Stiefel für die nächsten aufgerufenen Gruppen müssen bereitgestellt werden. Über pink-glitzernd bis hin zu Blumenmustern ist alles vertreten. Einige Schuhe sind kleiner als meine Hand. Doch eines haben sie alle gemeinsam. Jeder Schuh ist strahlend sauber geputzt. Elf Tage lang dauerten die Vorbereitungen. Täglich konnten die Schuhe im Büro des Nikolauses abgegeben werden. Von einem ehrenamtlichen Team, dem Stiefelannahmemanagement, wurden sie dann liebevoll befüllt. Doch auch weitere Teams, wie zum Beispiel das Technikteam, das Kitateam und das Koordinationsteam stecken hinter der Nikolausaktion. Finanziert wird das Projekt durch Spenden vieler Unternehmen und Vereinigungen.
Peter Lehmann, Organisator des Nikolausbüros, erzählt mir voller Stolz von den Aufgaben eines jeden Einzelnen, die alle mit viel Herz und Spaß dabei sind.
Der Nikolaus reist weiter
Um 19 Uhr haben alle Kinder ihr Nikolausgeschenk erhalten und machen sich fröhlich mit ihren Eltern auf den Heimweg. Für die Helfer gibt es eine kleine Party, um sich bei allen zu bedanken. Und der Nikolaus macht sich auf den Weg zu den nächsten Kindern, bevor er in das Weihnachtsbüro fliegt, um den Weihnachtselfen beim Verpacken der Geschenke für den heiligen Abend zu helfen.
Zum Nikolausbüro geht es hier entlang.
Weitere Weihnachtsimpressionen findet ihr hier.
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