Der Schauspieler und Buchautor Andreas Hoppe ist gern auf Rügen. Bei seinem letzten Besuch machte er Rügens Alleen mit dem E-Trabi unsicher. Im vergangenen Herbst trafen wir ihn auf dem Markt der nachhaltigen Alternativen, wo er aus seinem Buch „Allein unter Gurken: mein abenteuerlicher Versuch, mich regional zu ernähren“ las. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das den gebürtigen Berliner seit Jahren umtreibt. Vor allem, seitdem er seinen Lebensmittelpunkt nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt hat – aufs Land, klar.
Du hast nicht nur 21 Jahre lang den Tatort-Kommissar Mario Kopper verkörpert, sondern engagierst dich auch schon seit Jahren im Bereich der Nachhaltigkeit. Was war dein erster Berührungspunkt mit dem Thema?
Angefangen hat das, als ich nach Mecklenburg-Vorpommern aufs Land gezogen bin. So richtig los ging´s dann mit dem Buch „Allein unter Gurken“.
Der Begriff Nachhaltigkeit bleibt oftmals theoretisch. Glaubst du, dass man Nachhaltigkeit schmecken kann, und wenn ja, wonach?
Interessante Frage. Wenn es um die Umstände geht, unter denen produziert wird oder wie die Tiere gehalten werden, wie Obst und Gemüse gezüchtet wird und wenn man mit guten Produkten kocht – dann kann man das auf jeden Fall schmecken!
In der Dokumentation „Wo sind die guten alten Sorten“ begibst du dich auf Spurensuche alter Obstsorten. Gibt es in deinem Garten auch alte Sorten?
In den letzten zwei Jahren war ich sehr viel unterwegs und hatte leider keine Zeit zum Gärtnern, aber ich hatte schon ein Gemüsebeet, da waren natürlich alte Sorten drin, alte Kohl- und Bohnensorten zum Beispiel. Die Gemüsemischung war spannend, die Samen habe ich mir im Internet besorgt. Schön wäre es, wenn die alten Sorten wieder populärer werden und im privaten Anbau überleben könnten.
Also spielt das Thema Nachhaltigkeit auch in deinem eigenen Garten eine wichtige Rolle?
Klar, in vielerlei Hinsicht! Wenn ich auf dem Land wohne, will ich zum Beispiel, dass es kreucht und fleucht. Und in einem gesunden Garten muss man auch mal was stehen lassen. Zum Beispiel einen abgestorbenen Baum. Ich habe das gemacht und hatte dann plötzlich ein Winterquartier für Fledermäuse. Das macht einfach Freude.
Was bedeutet Genuss für dich?
Wenn ich das Gefühl habe, dass ich damit wenig Ressourcen verbraucht habe und wenn ich weiß, dass ich mir selbst damit was Gutes tue, dann ist das für mich Genuss. Für mich muss es nichts Exotisches oder super Ausgefallenes sein.
Eine Region sollte man auch irgendwie schmecken können, wonach schmeckt Mecklenburg-Vorpommern für dich persönlich?
Für mich ist es der Geschmack vom Saft meiner Streuobstwiese. Das ist jedes Jahr ein besonderer Moment, wenn ich mein Obst zur Mosterei bringe und meine Beute dann nach Hause trage.
Im Rahmen der Rügener Woche der Nachhaltigkeit hast du den Markt der nachhaltigen Alternativen besucht. Was hat dich besonders begeistert?
Die Vielfalt Rügens hat mich sehr beeindruckt, vor allem die nachhaltige Fischerei und die jungen Frauen der Gärtnerei Zubzow eins, die großen Mut zeigen, indem sie Gemüse regional und ökologisch anbauen. Ich fand auch toll, dass so viele junge Familien auf dem Markt waren und die Kinder so schon von klein auf an diese wichtigen Themen herangeführt werden. Außerdem hatten wir tierisch Glück mit dem Wetter! (lacht)
Alle weiteren Infos zum Markt der nachhaltigen Alternativen gibt hier.
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