Die Rügener Fischertage haben begonnen. Zum Auftakt trafen sich Bärlauch und Fisch in der Küche des Badehauses Goor zu einem Rendevous. Die lässigen Klänge des Duos Bluesrausch, die in maritimem Blau und Weiß eingedeckten Tische, Kerzenschein und cremefarbene Rosengestecke bildeten die romantische Kulisse für das Treffen dieser beiden Gaumenfreuden der Insel.
Fischsommelier Brain Frank: „Fische sind mein Leben“
Besonders der Fisch ist seit jeher und bis heute eng mit dem Leben auf der Insel verknüpft – seine überraschende Vielfältigkeit stellte Brain Frank, Fischsommelier bei Transgourmet in den Mittelpunkt des Abends. Und das ganz bildlich, denn im Herzen des Gastraumes hatte Brain Frank, der, wie er sagt, meist „Sprotten-Toni“ genannt wird, einen Tisch aufgebaut, an dem er im Laufe des Abends die fachgerechte Zerlegung eines Lachses und eines Seeteufels demonstrierte.
Bald schon umringt von Restaurantbesuchern, beantwortete der Potsdamer Fischsommelier alle Fragen rund um die aquatischen Lebewesen. Zum Beispiel: Woran erkennt man frischen Fisch? Wie filetiert man richtig? Und woran liegt es eigentlich, wenn der Fisch zäh ist? „Am Koch, nicht am Fisch“, meinte Brain Frank trocken und gab zu, dass „Fische sein Leben sind“.
Gaumenfreuden: Vom Bärlauchsüppchen bis zum Dorschfilet
Nach dem ersten Gang – unfassbar leckere Bärlauchcrêpe mit gebeiztem Lachs – zeigte Brain Frank, wie man diesen Speisefisch filetiert. Im Anschluss wurde das Filet in der Küche im Beisein der Gäste zubereitet und es durfte natürlich probiert werden. Auf dem Herd köchelte derweil schon das aromatisch würzige Bärlauch-Schaumsüppchen, später serviert mit geräucherten Garnelen. Der Bärlauch dafür stammte aus dem Putbuser Schlosspark. Als dritter Gang kam zartrosa Lammkarree mit Bärlauchkruste und gebackener Tomate auf die Teller.
Und dann wartete man gespannt darauf, dass Brain Frank den Seeteufel zerlegte, der – man muss es zugeben – optisch nicht unbedingt zu den schönsten Dingen gehört, die das Meer zu bieten hat. Dafür konnten sich die Restaurantbesucher im Anschluss daran von seinem Geschmack überzeugen. „Ein bisschen wie Hühnchen“, befand meine Tischnachbarin, die es sich schmecken ließ. Auch das Dorschfilet reihte sich harmonisch in die Menüfolge ein, das auf einem Rote-Beete-Risotto und Vanille-Spitzkohl seine Aromen entfaltete. Wie auch die anderen Gänge begleitet durch einen ausgezeichneten Wein. In diesem Fall ein Grauburgunder des Weingutes Deckert.
Ab in die Küche: Der Blick hinter die Kulissen
Zum Ausklang des Abends durften sich die Restaurantbesucher nicht nur als Zuschauer in der Küche bewegen, sondern sogar selbst aktiv werden. Den fluffigen, hausgemachten Biskuitboden aus dem Rosencafé Putbus in die Gläser füllen und dann mit Mousse au Chocolat und roter Grütze auffüllen: eine Aufgabe, die allen sichtlich Freude bereitete.
Überhaupt kam das Konzept der „Küchenparty“ gut an – wo hat man schon auch sonst einmal Gelegenheit, hinter die Kulissen eines Restaurantbetriebes zu blicken und den Köchen über die Schulter zu schauen? Den Gästen jedenfalls gefiel´s und zu der entspannten Atmosphäre trugen vor allem auch die Mitarbeiter der Küche und im Service bei, die das Gewusel um sie herum gar nicht zu stören schien, und für alle Fragen der Gäste ein offenes Ohr hatten. Die Küchenparty „Bärlauch meets Fisch“ ist auch für das kommende Jahr wieder geplant. Die Zwei – das könnte was Ernstes werden.
Noch bis zum 5. Mai dreht sich auf Rügen alles um den Fisch. Hier gehts zu allen Veranstaltungen rund um die Rügener Fisch(er)tage.
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