Crushed-Ice unterm SUP-Board
Dieser alte Surferspruch stimmt wohl doch nicht: „Was kommt nach zwei Tagen Flaute? Montag!“ Es ist Dienstag, der letzte Tag im Januar 2017. Und immer noch Flaute. Kein Lüftchen weht in Lauterbach. Die Temperatur: eine Null. Der Atem wird zu kleinen, weißen Wölkchen, die sich heimlich, still und leise in Wohlgefallen auflösen. Und Enten üben sich im Eislaufen. Möwen kreischen hektisch und scheinen im Sturzflug vergessen zu haben, wie man eine Punktlandung macht. Sie verfehlen ihre Ziele und schlittern wie auf Kufen an den Brotkrumen vorbei, die ein kleiner Junge auf das dünne Eis wirft. Heute bewährt sich Watschelgang. Entenschnäbel schnappen nach Happen.
Da knirscht und knarzt es zwischen den Pfahlhäusern, als rühre jemand mit einem Löffel in seinem Caipirinha. Robert Klein kommt durch den Eisbrei – mit einem großen Löffel. Er steht auf einem SUP-Board und hat ein langes Paddel in der Hand. Vorsichtig schiebt er seinen „Löffel“ dann durch das dünne Eis, bricht hauchzarte Schollen mit dem mehrere Meter langen Board.
„Was macht man nicht alles…“, …wenn Christiane Burwitz und Stefan Pocha tolle Bilder einfangen wollen für die „Sportfreunde Rügen“. Die Kälte kriecht schnell durch die dünne Haut des Neoprenanzugs, doch Robert bleibt cool. Dann ist das Cinemagramm im Kasten und der Wassersportler wieder an Land und im Warmen.
„Ich hatte eine schreckliche Kindheit“, sagt Robert und seine Augen setzen das Wort „schrecklich“ und auch „musste“ in Anführungszeichen. Er „musste“ als Kind immer raus mit dem Opa zum Segeln. Wie „schrecklich“ ;0)
Da ist die Liebe zum Wassersport aufgetaucht und hat sich fest bei ihm verankert. „Es macht ganz einfach Spaß, auch andere für diesen Sport zu begeistern. Schaut euch doch mal um. Wenn du draußen auf dem Bodden bist, siehst du bizarre Steilküsten, jahrhundertealte Eichen und Buchen, riesige Steine im Wasser, manchmal sogar eine Kegelrobbe. Hier draußen ist Ruhe, Weite, Idylle, Erholung zum Einatmen.“
Einmal sei er schon auf dem SUP-Board um die Insel Vilm gepaddelt. „Ein schönes Stück Weg. Da muss man ausreichend Abstand halten wegen des Seeadlers und der besonderen Schutzzonen“, sagt er.
Der Naturschutzgedanke spiele hier im Biosphärenreservat eine besonders große Rolle. Nur im Einklang mit der Natur und mit der entsprechenden Achtung werde dieser Schatz der Nachwelt erhalten. „Das erzähle ich auch unseren Surfern, Kitern und Seglern, damit sie das für immer beherzigen.“
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