Der Berg ruft!
„Fahr nicht so schnell, die blitzen heute zwischen Sassnitz und Binz!“ Das hört Hubert Kerfack öfter mal. Und ein breites Grinsen huscht über sein Gesicht. „Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs sein kann, dann fühle ich mich richtig wohl. Mir kommt es dabei nicht auf das Tempo an, sondern auf die Strecke, gern bergauf.“ Darum sucht Hubert auch die Steigungen – die von Mukran nach Sassnitz – ein Klacks für ihn. „Berge müssen sein, sonst bringt das ja nichts. Dann könnte ich ja gleich mit dem Moped fahren.“
So ist Hubert vor ein paar Jahren gleich mehrfach auf der Hochalpenstraße von der Mautstelle Ferleiten zum Fuscher Törl unterwegs gewesen. Zweieinhalb Stunden für 1283 Höhenmeter und eine Strecke von rund 14 Kilometern. Respekt! „Ein Mountainbike kannst du dort eher vergessen, ein leichtes Sportrad ist viel besser. Wichtig sind vor allem die Bremsen.“
Hubert hat mehrere Fahrräder in seiner Garage. Auch ein Hightech-Faltrad 18 Zoll, das er perfekt im Kofferraum verstauen kann. Zum Einkaufen nehme er das Tourenrad. „Wenn der Einkauf größer ist, dann fahre ich eben zweimal“, sagt der agile und mobile Rentner, der ab und zu auch mal als Fahrrad-Guide für Urlauber zum Einsatz kommt. „Die Mönchgut-Touren gefallen mir. Gestartet wird in Binz, dann geht es durch die Granitz zum Schwarzen See, über Sellin und Baabe nach Klein Zicker und zurück.“
Nicht alle Rügener Radwege sind nach seinem Geschmack. Das Nadelöhr an der Brücke von Mukran ist so ein Punkt, einige Lücken gibt es im Radwegenetz auch. „Und wer mag schon Kopfsteinpflaster, das aus dem Fahrrad eine Rüttelplatte macht. Im Nationalpark Jasmund haben viele Wege Katzenköppe. Da ziehe ich eher die gut asphaltierte Straße von Sassnitz nach Hagen vor.“
Rund 1000 Kilometer spult Hubert pro Monat mit dem Rad ab. Mit dem Wandern und Laufen hat er schon 40 Jahre lang nicht viel am Hut. Seit einem schweren Arbeitsunfall trägt er eine Unterschenkelprothese…
Eine von Huberts Lieblingstouren ist diese hier:
Bild & Video von pocha.de
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