Wanderung durch die geheimnisvolle Symbolik der Stadt Putbus – Auf den Spuren der Zauberflöte


Der gebürtige Kieler studierte Geophysik und promovierte bevor er 1991 nach Rügen umzog. Dort baute er ein Vermessungsbüro auf. Als Freimaurer und Ritter war er am Aufbau der Logen in Putbus und Greifswald beteiligt. Nach dem Studium des Kriya Yoga... mehr

„Ich komme Ihnen wieder mit einer kleinen Völkerwanderung“, kündigte sich der preußische König Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1846 beim Fürsten zu Putbus an, „da Sie, lieber Fürst, nun das Unglück haben, den schönsten Teil der Insel zu bewohnen und das Ungeschick gehabt haben, daraus ein irdisches Paradies zu machen, so müssen wir bei Ihnen landen.“Dieses „Ungeschick“ hat den Fürsten viel Mühe und Geld gekostet. So gründete er 1810 eine der letzten Residenzstädte im klassizistischen Stil und verwandelte den Barockgarten seiner Eltern in einen erstaunlichen englischen Landschaftspark. Ausgangspunkt ist ein uralter Kraftort, der sich schon im slawischen Namen „Podebusk“ oder „Podebuz“ versteckt, was so viel wie „hinter dem Holunderbusch“ bedeutet. Dieser Ort wird siedlungsgeschichtlich seit über 5000 Jahren genutzt. Die Familie Podebuz, später Putbus, wurde 1253 hier erstmalig schriftlich mit einem Steinhaus erwähnt.

Unser Fürst, Wilhelm Malte I. (1783–1854) übernahm den Familienbesitz und wurde zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Insel Rügen.
Zunächst von der schwedischen, dann von der preußischen Krone in den Hochadel erhoben, zeichnete sich der größte Landbesitzer auf der Insel durch seine unermüdliche Bautätigkeit aus. Er selbst ist seit 1802 Johanniter Ritter und seit seiner Studienzeit mit Persönlichkeiten aus der Freimaurerei eng befreundet. Des weiteren besuchte er mehrmals den englischen Badeort Bath, in dem sich die Begründer des schottischen Meistergrades der Freimaurerei „Scotts Masons Lodges“ 1733 trafen. Die Freimaurer-Architekten John Wood (jr. & sen.) sind in Bath den menschlichen Ursprüngen der Architektur nachgegangen. Diese Umstände bilden also die Grundlage für eine Symbolik und angewandtes Schöpfungswissen in der Anlage des Stadt-Ensembles von Putbus. Und dazu holte sich der Fürst keine Geringeren als die besten Architekten Preußens: Karl Friedrich Schinkel und Johann Gottfried Steinmeyer. Beide haben besonders Putbus, aber auch die ganze Insel Rügen durch ihren faszinierenden Baustil geprägt. Damals stand die Zunft der Architekten unter enorm hohen ethischen Anforderungen. Die großen Anführer der Bau- Akademien waren die ranghohen Freimaurer Friedrich Becherer und Friedrich Gilly. Diese ethischen Bauformen zum Wohle des Menschen wären heute durchaus an dem einen oder anderen Projekt wünschenswert gewesen. Aber wir geben die Hoffnung nicht auf.

Und es geht noch weiter. Die neue Zeit (Spätaufklärung Ende 18. Jahrhundert) des Aufbruchs der Menschheit in ein freies und unabhängiges Leben, die in der Französischen Revolution gipfelte, kommt in der weltberühmten Oper der „Zauberflöte“ zum Ausdruck. Nebenbei waren sowohl Napoleon als auch seine erste Frau (!) hohe Persönlichen in der damaligen Freimaurerei.

Die Zauberflöte zählt zu den weltweit bekanntesten und am häufigsten inszenierten Opern.

Sie wurde 1791 in Wien uraufgeführt. Wien war damals das Zentrum der neuen Spiritualität oder Esoterik. Illuminaten, Rosenkreuzer, Allchemisten, Freimaurer und Ritterorden gaben sich dort im späten 18. Jahrhundert ein Stell-Dich-Ein. Das Libretto der Zauberoper stammt von Emanuel Schikaneder, die Musik komponierte Wolfgang Amadeus Mozart. Durch das umfangreich ausgeführte Kontrastprinzip verdeutlicht die Oper sehr gut den damaligen Zeitgeist im Europa nach dem finsteren Mittelalter. Im bunt schillernden Gewand eines Zauber-Märchens widmet sie sich durch die Verkündigung von Geheimlehren und freimaurerischen Idealen dem einzig wahren Sinn unseres Lebens: Der Vereinigung von Seele und GEIST oder von meinem Selbst und GOTT. Diese Oper ist nicht allein von Menschenhand geschrieben worden – sie ist „gegeben worden“ (Zitat Dr. R. M. Bittner). Darum ist sie zeitlos und wir können heute den eindeutigen Bezug ins 21. Jahrhundert herstellen. Denn die Prüfungen von Papageno, Tamino und Tamina finden sich in jedem Märchen, in jeder Heldensage und darum auch in jedem Leben von uns allen wieder.

Ab 2016 können Sie erstmalig auf einer geführten Wanderung das Mysterium der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart live auf der Bühne des Lebens erleben. Die Architektur der Stadt Putbus und die Anlagen des Schlossparks ermöglichen einen Zugang zu den Magischen Kraftsymbolen der Oper: Der „Siebenfache Sonnenkreis“ und die „Zauberflöte“ selbst.

Doch zu Beginn steht wie immer die Frage: „Wohin wollen Sie denn überhaupt?“ und „Was sind Sie bereit für ein Leben in Freiheit und Freude zu geben“?
Viele Menschen stellen sich in der heutigen Hektik und Oberflächlichkeit leider nicht mehr diese Fragen. Doch das soll sich jetzt ändern. Aber kann das hohe Ziel wirklich jeder erreichen und ist das Erlebnis für Jedermann möglich?

Die Antwort darauf gibt uns der Heilige Bernhard von Clairvaux, Abt der Zisterzienser, Tempelritter und Mystiker im Jahre 1115: “Den Garten des Paradieses betritt man nicht mit den Füßen, sondern mit dem Herzen”. Also: „Öffnen Sie ihr Herz und erleben das Wunder des Lebens.“

Unsere Führungen „Auf den Spuren der Zauberflöte“
beginnen mit dem Wanderfrühling der Insel Rügen am 21. April 2016. Danach finden regelmäßig jeden zweiten Montag im Monat unsere Führungen in Putbus statt. Beginn ist jeweils um 13:15 am Bahnhof.

 

Die Termine sind: 30.05. / 13.06. / 27.06. / 11.07. / 25.07. / 08.08. / 22.08. / 05.09.
Tauchen Sie ein in die einmalige Magie der weißen Stadt.

© Ralf Marius Bittner


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