Hünen- und Hügelgräber rund um Sassnitz
Nicht nur in der Nähe von Sassnitz sondern auch in Sassnitz selbst lassen sich zahlreiche Großsteingräber und Hügelgräber entdecken.
Eines davon ist das bekannte Hünengrab von Dwasieden nahe des Hochuferweges im Schlosspark. Mit einer Länge von 35 m, zwei sehr großen Wächtersteinen und einem gut erhaltenen trapezförmigen Hünenbett, das die Grabkammer in Form von Umfassungssteinen umgibt, macht dieses jungsteinzeitliche Grab besonders imposant. Schon Caspar-David Friedrich war von dem Grab so fasziniert, dass er es in Zeichnungen und Skizzen festhielt. Bei der von Prof. Ewald Schuldt durchgeführten Ausgrabung im Jahr 1970 konnten vor allem vor und im Eingang zur Grabkammer diverse Funde geborgen werden. Dazu zählen unter anderem Keramikscherben, Pfeilspitzen, Bernsteinperlen, Beile und andere Feuersteingeräte. Eine weitere Besonderheit am Grab sind die am umgekippten Wächterstein und an einem der Einfassungssteine angebrachten Schälchen, die bis heute viele Fragen offen lassen. Deren Sinn und Zweck, aber auch deren Datierung, sind bis heute nicht geklärt.
Im Schlosspark lassen sich zwar gut erhaltene Gräber ausfindig machen, doch das größte und eindrucksvollste Hügelgrab befindet sich unweit von Sassnitz bei Sagard. Das noch ca. 12 m hohe und somit größte Hügelgrab von Rügen weist einen Umfang von ca. 150 m auf. Dieses Grab, genannt der „Dobberworth“, ist eines der größten Hügelgräber in gesamt Norddeutschland. Greifswalder Archäologen berechneten, dass das bronzezeitliche Grab aus ca. 22.000 Kubikmeter Erde errichtet wurde. Der „Dobberworth“, über dessen Namen man noch immer spekuliert, ist von Sagen und Legenden umgeben. Es wird von einer Riesin berichtet, die den Hügel „aus Versehen“ errichtet haben soll, aber auch von Zwergen, die im Hügel leben.
Wer einmal praktisch erleben möchte, wie es sich in der Steinzeit zur Zeit der Großsteingräber vor ca. 5000 Jahren anfühlte, ist im Workshop „Steinzeit erleben“ am 25.3. von 13.30-16.30 Uhr in Goor nahe dem Kap bestens aufgehoben. Hier kann selbst ausprobiert werden, wie ein Feuersteinwerkzeug, z. B. eine Pfeilspitze oder ein Messer, hergestellt werden kann oder wie schwer es ist, mit Katzengold oder Feuerstahl, Feuerstein, Baumpilz, Zundermaterial und viel Pusten ein Feuer zu entfachen.
Wir freuen uns auf Sie!
Archäo Tour Rügen, Dr. Katrin Staude
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