Angeln auf Rügen: „Mitgehangen, mitgefangen“, sprach der Wurm zum Fisch.


Steffen Klatt, genannt Klatti, ist Insulaner und hat sein Hobby schon vor 15 Jahren zum Beruf gemacht. Mit seinem Bruder Henning betreibt er in der Bergener Bahnhofstraße „Klattis Fish & Fang Angelfachmarkt“. Die beiden haben für Angelfreunde und solche, die... mehr

Deutschland größte Insel ist für viele Gäste schon lange nicht mehr nur ein einfaches Urlaubsziel. Nein, Rügen ist über die Inselgrenzen und über die Landesgrenzen hinaus auch in Europa ein begehrtes Ziel für Angler! In puncto Angeln haben wir nahezu 365 Tage Saison, vorausgesetzt, Wind und Eis im Winter spielen mit! Durch unsere wunderbare Boddenlandschaft und die angrenzende Ostsee sind viele Fischarten angelbar: Von A wie Aal bis Z wie Zander bekommen Sie hier nahezu alles an den Haken. Das ist optimal für jeden Angler, der seinen ganz persönlichen Zielfisch fangen will.

Was Rügen dabei so interessant macht und uns von anderen Angelrevieren abhebt, ist, dass wir zu jeder Jahreszeit eine andere Fischart haben, die entweder nur dann da ist oder in einem gewissen Zeitraum besonders gut läuft.

Im Frühjahr zieht der Hering an Rügens Küste.
Je nach Stärke des Winters ist der Hering ab Ende Januar oder auch erst Ende März für gut acht Wochen zu beangeln. Der Hering, der früher mehr ein Arme-Leute-Essen war, zieht heutzutage jedes Jahr tausende Angler an die Ostseeküste, die ihn nicht nur fangen. Kaum ein anderer Fisch lässt sich in so vielen Varianten zubereiten. Der Hering macht´s möglich. Wie wäre es mit Bismarckhering, Bückling, Rollmops, Matjes oder mit gebratenem Hering? Ich glaube, es gibt weit mehr als 40 Varianten, diesen Fisch für den Gaumen zu veredeln.

Auch Nicht-Angler sind natürlich recht herzlich eingeladen, den Hering in den Fischbuden und Restaurants der Insel zu probieren. Ein Muss bei jedem Besuch!

 

Von einem recht kleinen Fisch, der gut mit Wathose zum Beispiel im Rassower Strom bei der Wittower Fähre oder trockenen Fußes vom alten Rügendamm geangelt werden kann, kommen wir nun zu einem der größten Ostseefische:

Der Lachs wird von vielen Anglern als der „König der Fische“ bezeichnet.
In den letzten Jahren hat sich eine kleine Gruppe der Angler auf den Lachs spezialisiert. Sie haben ihre Boote für das Lachs-Trolling umgebaut. In der Ostsee vor Rügens Küste versuchen sie ihr Glück. Und wenn es klappt, sind Fische von über 120 Zentimetern und bis zu 24 Kilogramm möglich. Wer kein eigenes Boot hat, kann auch mit einem Angel-Guide auf Lachs-Tour gehen.

Es gibt da aber auch noch einen ähnlichen Fisch, der zu den Salmoniden gehört, der zwar nicht ganz so groß wird, aber dafür von jedem Petrijünger beangelt werden kann:

Man nennt ihn auch den Fisch der 1000 Würfe – die Meerforelle!

Sie ist an Rügens Küste heimisch und bevorzugt die kältere Jahreszeit. Beste Fangzeit für Lachs und Meerforelle sind Mitte Dezember bis Mitte April. Für beide Fische gilt die Schonzeit vom 15. September bis 14. Dezember (Mindestmaß Meerforelle: 45 cm, Lachs: 60cm).

Angeln ist nicht langweilig, sondern modern und trendig.
Und es geht nicht mehr nur um das Fangen von Fischen. Die Verbundenheit mit der Natur – aber auch Nachhaltigkeit und Schutz der Fische spielen eine bedeutende Rolle.

Nicht nur die Industrie profitiert von dem wachsenden Hobby, auch das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern und viele Firmen. Auch Hotels und Pensionen haben sich voll auf die Angler eingestellt! So kann man in MV auch ohne Fischereischeinprüfung angeln. Gegen ein gewisses Entgelt bekommt man einen Angelschein auf Zeit und kann mal in dieses Hobby reinschnuppern!

Das Schöne ist auch, dass Hotels und Pensionen mittlerweile oft die Möglichkeit bieten, den Fang am Ende des Tages zu verwerten. Ein Putzplatz sowie Gefriermöglichkeiten sind keine Seltenheit mehr. Bei einigen Gastgebern kann man den Fisch sogar selbst zubereiten und dann natürlich auch essen!

Die Inselexperten helfen Ihnen bei der Quartiersuche. Und die Angel-Guides bringen fast jeden zum Fisch. Einen guten Angel-Guide erkennen Sie übrigens daran, dass er selbst mit gutem Beispiel vorangeht, auf nachhaltigen Fang und Sicherheit achtet, die Vorschriften einhält und sorgsam mit dem Fisch umgeht.

 

Und da die Petrijünger bekanntermaßen trockenen Humor haben, hier noch zwei Witze zu unseren heutigen Zielfischen:

 

Der Wal gehört zu den Säugetieren, der Hering zu den Bratkartoffeln.

 

Prüfungsfrage für den Angelschein: Nennen Sie bitte sieben Raubfische. Die Antwort: Fünf Meerforellen und zwei Lachse.

Foto: Steffen Klatt

www.klattis-angelfachmarkt.de

 

Infos zum Touristenfischereischein

 

 

 

 

 

 


Kommentare sind geschlossen.