„Ein ganz besonderer Goldschatz“
Mit der Ausstellung „Die Wikinger“ haben sich die großen Museen dreier europäischer Kulturmetropolen von 2012 an auf die Spuren der sagenumwobenen Nordmänner begeben und unter anderem den legendären Goldschatz von Hiddensee gezeigt: das Dänische Nationalmuseum Kopenhagen, das British Museum London und das Museum für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin. Fast 700 000 Menschen konnten das Wikingergold dort bewundern.
Jetzt ist der Goldschatz wieder zu Hause: Am Sonnabend, dem 12. Dezember, lädt das Stralsund Museum (ehem. Kulturhistorisches Museum Stralsund) von 10 bis 17 Uhr zu einem speziellen Goldschautag mit Begleitprogramm ein. Der Hiddensee-Schmuck und auch der Peenemünder Goldschmuck werden im Stralsund Museum präsentiert, zum ersten Mal im Original und in einer Dauerausstellung in einem eigens dafür umgebauten und gesicherten Gewölbesaal im Katharinenkloster.
Der Hiddenseer Goldschmuck besteht aus einer Brosche, einem 44 Zentimeter langen, geflochtenen Halsring und 14 Anhängern. Diese in feinster Handarbeit gefertigten Teile sind über 1000 Jahre alt und sollen, so wird vermutet, der Familie des Dänenkönigs Harald Blauzahn gehört haben. Der Schmuck wiegt stolze 598,2 Gramm und ist tatsächlich aus purem Gold. Doch all diese Zahlen verblassen, wenn man den Schmuck in den Händen hält. Das habe ich Anfang der 90er Jahre erleben dürfen. Ein unvergesslicher Moment. Selbstverständlich musste ich dafür weiße Handschuhe anziehen. Andreas Grüger, der Leiter des Stralsund Museums, hat dieses Vergnügen öfter.
Der Hiddenseer Goldschmuck wurde in Stralsund bislang nur als Kopie gezeigt, zu besonderen Anlässen zuweilen auch im Original. Nun hat er seinen gebührenden Platz gefunden und sorgt für ganz außergewöhnlichen Glanz im Stralsunder Museum. Eines ist sicher: Das Gold wird wie ein Magnet auf die Besucher wirken.
Um den Hiddenseer Goldschmuck ranken sich viele Legenden: Eine Kuh soll nach einer Sturmflut das erste Stück mit den Hufen südlich von Neuendorf auf Hiddensee freigescharrt haben. Eine andere Legende erzählt von einem gestrandeten Schiff, das geplündert wurde. Möglicherweise lag der Schatz auch in einem Tongefäß, das vor Jahrhunderten vergraben worden ist. Belegt ist, dass der Fund Stück für Stück nach den großen Sturmfluten von 1872 und 1874 ans Tageslicht kam. Der damalige Museumsdirektor Rudolf Baier kaufte den Hiddenseern die Stücke ab, zu einem Goldpreis von nicht einmal vier Mark pro Gramm. . .
2 Kommentare
11. Juni 2016 | 19:44
Wo bekommt man denn dieses schöne Foto her ?
Hiddenseeschatz im Sand .
13. Juni 2016 | 09:29
Hallo Thomas, sicherlich hast Du bemerkt, dass wir ein bisschen geschummelt haben. Niemals hätte uns das Stralsund-Museum erlaubt, dieses Wikingergold mit an den Strand zu nehmen. Auf dem Bild haben wir ganz einfach mit einem Augenzwinkern originalgetreuen Hiddenseeschmuck vom Goldschmied in Szene gesetzt und hüten dieses Foto wie einen Schatz. Schöne Grüße, Holger