Grund 1
Farbenrausch in den Wäldern
Indian Summer? „Rügian“ Summer! Was für ein Farbenrausch im Herbst: Die Buchenwälder in der Granitz oder im Nationalpark Jasmund (ein Teil davon ist sogar UNESCO-Weltnaturerbe) strahlen in den schönsten Tönen: Gelb-, Rot- und Orangefarben, eine Mischung wie aus dem Tuschkasten der Romantiker. Wer sich daran nicht satt sieht, muss farbenblind sein oder eine Schweißerbrille auf der Nase haben.
Grund 2
Vögel des Glücks auf den Feldern
Was für ein Trompeten auf den Feldern und in den Schilfgürteln: Zu Tausenden landen Kraniche, aber auch Wildgänse und andere Zugvögel im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zwischen Rügen, Ummanz, Hiddensee und Fischland Darß-Zingst. Ein Naturschauspiel der Extraklasse. Also: Fotoapparate geschnappt – und ab in Deutschlands Nordosten!
Grund 3
Eine steife Briese um die Nase
Wenn der Wind die Frisur zerwühlt und Freudentränen in die Augen treibt, dann ist Herbst auf Rügen. Die klare, salzhaltige Luft lockt ins Freie. Durchpusten lassen, durchatmen, Kraft tanken. Was will man? Meer! Stellt Euch dem Sturm. Lasst die Drachen steigen, setzt die Segel, surft auf den Wellen und entdeckt, warum die Bäume an der Küste den schönen Namen „Windflüchter“ tragen.
Grund 4
Rucksack gepackt, Wanderschuhe geschnürt
Am besten entdeckt Ihr Rügen zu Fuß. Wie wäre es mit einer Woche Insel im 3. Rügener Wanderherbst? Auf mehr als 70 zumeist kostenlosen geführten Touren erwandert Ihr im Oktober Geschichte und Geschichten im Jahr 25 der deutschen Einheit. Über 800 Kilometer Rad- und Wanderwege in einzigartiger Natur sind das Pfund, mit dem die Insel auch im Herbst wuchert.
Grund 5
Mal mit dem Meer allein sein
Ihr sucht Ruhe, Entspannung, Abstand vom Alltag? Dann nichts wie hin zum Strand. Mehr als 60 Kilometer Sandstrände hat Rügen, insgesamt eine Küstenlänge von 547 Kilometern. Da kann man einander aus dem Weg gehen und nicht nur zu sich, sondern auch Bernsteine, Muscheln oder Fossilien finden. Ein Tag am Meer, das sind Freiheit, Weite, Möwengeschrei und eine in die Wellen tauchende Sonne am Horizont.
Grund 6
Sanddornzeit und Räucherfisch genießen
Nicht nur die Liebe geht durch den Magen, auch der Urlaub. Bei leckerem Räucherfisch, einem Köm und Bier könnt Ihr den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Gaumenfreuden bereiten Euch auch die Sanddornprodukte oder deftige Hausmannskost mit Kohl, Bratfisch und Wild. Oder wie wäre es mit einem Whisky von der Halbinsel Mönchgut oder einem Obstbrand aus dem Westen der Insel? Denn man Prost!
Grund 7
Insel mit Verwöhn-Aroma
Lasst die Seele baumeln und verwöhnt Körper und Geist: Taucht ein in die Rügener Heilkreide, die wie ein Jungbrunnen wirkt. Sie wärmt und hilft bei so manchen Haut-, Gelenk- und Muskelbeschwerden. Wohlig warm wird Euch auch bei einer Massage mit Sanddorn-Öl oder schwebt einfach mal im Sole-Bad. Ihr werdet es spüren: Auf Rügen liegen Wellen und Wellness ganz nah beieinander.
PS: Einen weiteren Grund möchten wir Euch nicht verheimlichen: Herbstzeit ist auch Lese-Zeit – nicht nur für die Winzer, auch für die Urlaubsgäste und Online-Magazin-Leser: Lasst Euch inspirieren, denn der Herbst ist ein Gedicht. Das wusste schon Christian Morgenstern und schrieb folgende Zeilen.
Zu Golde ward die Welt;
zu lange traf
der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig
dich, Welt, hinab. . .
Der Herbst ist auch Musik, „sang“ Theodor Storm in seinem Oktoberlied im Jahre 1848:
Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!
…
Wohl ist es Herbst; doch warte nur,
Doch warte nur ein Weilchen!
Der Frühling kommt, der Himmel lacht,
Es steht die Welt in Veilchen.
Die blauen Tage brechen an,
Und ehe sie verfließen,
Wir wollen sie, mein wackrer Freund,
Genießen, ja genießen!
Welche Worte wären Morgenstern wohl eingefallen, hätte er wie Theodor Fontane Rügen im Herbst erlebt? Im September 1884 reiste dieser nach Rügen. Eine gute Jahreszeit, denn seine Eindrücke brachte er im Roman „Effi Briest“ zu Papier, wo er auch den Sehenswürdigkeiten, den Ortsnamen und der Natur ein kleines literarisches Denkmal setzte:
„. . . und so entschied man sich für einen Aufenthalt auf Rügen. »Zunächst natürlich Stralsund, mit Schill, den du kennst, und mit Scheele, den du nicht kennst und der den Sauerstoff entdeckte, was man aber nicht zu wissen braucht. Und dann von Stralsund nach Bergen und dem Rugard, von wo man, . . ., die ganze Insel übersehen kann, und dann zwischen dem Großen und Kleinen Jasmunder-Bodden hin, bis nach Saßnitz. Denn nach Rügen reisen heißt nach Saßnitz reisen. Binz ginge vielleicht auch noch, aber da sind. . . so viele kleine Steinchen und Muschelschalen am Strand, und wir wollen doch baden.«
Nach einem Abendspaziergang am Klippenstrand sahen sie „von einem Felsenvorsprung aus auf die stille, vom Mondschein überzitterte Bucht. Effi war entzückt. »Ach, Geert, das ist ja Capri, das ist ja Sorrent. Ja, hier bleiben wir.“
Sie ließen die Idylle, den Zauber vom Herthasee, die knorrigen Buchen und das Licht auf sich wirken: „Es war wirklich alles schwermütig, so schön es war.“
2 Kommentare
21. Oktober 2015 | 20:51
Das sind ganz schön gute sieben Gründe, die ich genauso unterstreiche! Ich war Anfang Oktober im Südosten Rügens. Mit dem Fahrrad entlang der Küste und durch die wunderschönen Wälder, die letzten warmen Sonnenstrahlen… einfach traumhaft. Eine Insel zum verlieben!
3. November 2015 | 14:56
Hallo Sonja,
hab ich schon auf deinem Blog gelesen… Deinen Post habe ich für Mitte November auf unserer Facebook Seite als Feature geplant.
Beste Grüße,
Gudrun