Als Kind bin ich sehr gerne an den kalten Wintertagen Schlittschuh gelaufen. Am Moor in Gingst treffen sich sonntags immer alle Familien, mit warmem Tee und Kaffee im Gepäck, um den Nachmittag zusammen zu verbringen. Die Kleinsten rutschten mit ihren Schlitten über die gefrorene Wasserfläche und die Größeren übten verschiedene Figuren auf ihren Kufen, spielten Fange auf dem Eis oder drehten gemeinsam ihre Runden.
Schlittschuhlaufen verlernt man nicht
Mit der Zeit blieb leider der nötige, dauerhafte Frost aus, um diese Tradition fortführen zu können. Doch zum Glück gibt es die überdachte Eisbahn im Seepark in Sellin. An diesem Wochenende hole ich nach einer gefühlten Ewigkeit auch mal wieder die Schlittschuhe aus dem Schrank und schließe mich dem bunten Treiben im Seepark an. Voller Vorfreude schlüpfe ich hinein und beginne meinen Anfangs etwas holprigen Weg über das Eis. Meine Oma erklärte mir früher immer, das Schlittschuhlaufen wie Fahrrad fahren ist – man verlernt es nie. Allerdings muss ich mich die ersten Runden wieder hineinfinden, um nicht im nächsten Moment mit der Nase voran auf die Eisfläche zu fallen. Ich bin fasziniert von den Kleinsten, die mutig ihre Runden drehen -vorwärts, rückwärts, springend und drehend.
Lustige Gesellschaft und eiskalte Tatsachen
In lustiger Gesellschaft und mit musikalischen Hintergrundklängen finde ich den Mut auch einmal mein Glück mit einer Figur zu probieren. Der Versuch endet nicht ganz glücklich und so lande ich auf dem Boden eiskalter Tatsachen. Nach einer ganzen Weile und einem mittlerweile ziemlich sicheren Gefühl auf dem Eis, brauche ich erst einmal eine Pause. Bei Apfelpunsch, Sanddornsaft und kleinen Snacks vom Grill, Currywurst und sehr gut riechenden, heißen Waffeln fühle ich mich bestens versorgt.
Schöne Erinnerungen an meine Kindheit
Nach einer Stärkung geht es auf in die zweite Runde. Schon viel schneller drehe ich meine Kreise und starte den Versuch rückwärts zu laufen, der sogar gelingt. Der Nachmittag vergeht wortwörtlich wie im Flug und ehe ich mich versehe, wird es langsam dunkel. Nach vielen schönen Stunden, die mir schöne Erinnerungen an meine Kindheit beschert haben, mache ich mich auf den Heimweg. Als Andenken an den schönen Nachmittag nehme ich einen Muskelkater mit nach Hause, der mich die nächsten Tage noch an diesen Ausflug auf die Eisbahn erinnern wird. Eines ist sich – es war auf jeden Fall nicht der letzte Ausflug nach Sellin, um die Kufen über die Eisfläche zu schwingen.
Alle weiteren Infos zur Eisbahn in Sellin findet ihr hier.
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