Mein erster richtiger Inselwinter steht bevor und eines habe ich mir ganz besonders vorgenommen: lange, ausgedehnte Strandspaziergänge. Nichts als Wellenrauschen, Wind um die Nase und die Freude an der Wärme, die sich mit jedem Meter mehr in den Gliedern ausbreitet. Ganze 60 Kilometer Strand schmiegen sich an die Küstenlinien der Insel. Manche wild, rau. Andere verträumt. Wieder andere nichts weniger als spektakulär, wie der Strand der Halbinsel Zudar entlang des Gelben Ufers.
Meinen letzten Strandspaziergang dort startete ich am Campingplatz Pritzwald (hier gibt es auch einen kleinen Parkplatz, an dem man das Auto abstellen kann). Zunächst über steinige Abschnitte an den Naturstränden macht der Weg bald eine kleine Biegung und gibt den Blick frei auf einige beeindruckende Findlinge. Und dann plötzlich erhebt sich das Gelbe Ufer bis zu 15 Metern über den feinsandigen Strand. Es ist das Zuhause vieler Uferschwalben, die sich Bruthöhlen in den Geschiebelehm gegraben haben. Am Ende meines Strandspazierganges jedenfalls fühle ich mich erfrischt (und frisch verliebt in Zudar).
Strandspaziergänge – so gesund!
Die positiven gesundheitlichen Effekte einer Strandwanderung sind vielfältig. Dafür ist das milde Reizklima verantwortlich, also der Mix aus Licht, Wind und Salz. Das Immunsystem wird angeregt und gestärkt, die Durchblutung verbessert.
In direkter Nähe zur See weist die Luft einen hohen Salzgehalt auf, die Salzwassertröpfchen gelangen in die Atemwege und können die Atmung erleichtern. Deshalb sind Strandspaziergänge besonders empfehlenswert bei Atemwegserkrankungen. Auch auf die Haut wirkt sich das Brandungsaerosol positiv aus, die Haut wird mit Feuchtigkeit aus der Luft versorgt, die enthaltenen Salzwassertröpfchen wirken dabei ähnlich wie ein Peeling und können beispielsweise sogar Neurodermitis lindern.
Meer macht glücklich
Wir ahnten es ja schon: Das Meer macht glücklich. Die frische Luft, die Bewegung, das Gefühl unendlicher Weite und nicht zuletzt das Rauschen der Wellen wirken entspannend und stressmindernd. Der Effekt im Gehirn ist sogar messbar, nämlich in dem Teil, der dafür sorgt, dass wir uns entspannen und unsere Gedanken neu sortiert werden. Den „Kopf frei kriegen“ erhält da eine ganz neue Bedeutung.
Entspannungs- und Hypnotherapeuten setzen das Meeresrauschen, das in unseren Ohren klingt wie Musik, außerdem gerne ein, weil es unserem Atemrhythmus ähnelt. Zugleich wirkt das Lichtspektrum zwischen Grün Blau beruhigend und stressreduzierend. Zusammengenommen ist es das, warum wir uns nach einem ausgedehnten Strandspaziergang wie neu geboren fühlen.
Noch mehr schöne Strandrouten
Die Schaabe zwischen Jasmund und Wittow – ca. 11 Kilometer
Von Göhren nach Sellin über Baabe – ca. 6 Kilometer
Die schmale Heide zwischen Binz und Mukran bei Sassnitz – ca. 8 Kilometer
Zwischen Lobbe und Thiessow – ca. 5 Kilometer
Strand am Bakenberg bei Nonnevitz – ca. 7 Kilometer
Im Winter nach Rügen? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte.
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