Das erste Licht des Tages schiebt sich träge durch den Nebelschleier, der über dem Boden schwebt. Noch ist es matt, dringt wie zähflüssiger Honig durch den Dunst. Auch über der See haben sich Schleierwolken gebildet. Angestrahlt von der aufgehenden Sonne, konkurrieren sie mit dem noch sichtbaren blass-weißen Rund des Mondes um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Zeit, um in Wollpulli und Jeans zu schlüpfen – auf zum Strandspaziergang als Beginn für den perfekten Tag auf Rügen.
Strandspaziergang am Morgen
Zu keiner Zeit des Tages ist die Stimmung so schön, beinah magisch, wie am frühen Morgen, wenn die ganze Welt noch schläft. Der Sand ist unberührt, die See liegt ganz ruhig da. Im angrenzenden Wäldchen tummeln sich ein paar Vögel, kurz vor ihrer großen Reise in den Süden, singen sie noch ein paar letzte Sommermelodien. Die Luft ist klar, rein, füllt die Lungen aus, trägt den Geruch nach Salz.
Der Sand hat sich mit Feuchtigkeit vollgesogen, nur ein wenig gibt er unter den Schuhen nach. Es ist verlockend, so nah an die gemächliche Brandung heranzugehen, bis sie die Schuhe erreicht. Obwohl es nicht vollkommen still ist, wird man umfangen von vollkommener Ruhe. Sie geht Hand in Hand mit der angenehmen Wärme, die sich durch die Bewegung an der frischen Luft im Körper ausbreitet.
Stärken für die Herbstwanderung
Von irgendwoher steigt Kaffeeduft in die Nase: Zeit fürs Frühstück. Am besten mit frischen, noch warmen Brötchen, feinsäuerlicher Sanddornmarmelade, taufrischem Obst und stärkendem Müsli, in Vorbereitung auf die geplante Wanderung in der herbstlichen Insellandschaft. Mit einem hergerichteten Lunchpaket geht es zum Hochuferweg in den Nationalpark Jasmund.
Eben noch mitten in der lebendigen Hafenstadt Sassnitz, hat man auf diesem Weg bereits nach wenigen Metern das Gefühl, ganz allein zu sein auf dieser Welt. Den morgendlichen Nebel verdrängend, steht die Sonne nun höher. Sie funkelt durch das noch immer dichte Blätterdach dieses zeitenüberdauernden und zum Weltnaturerbe erklärten Buchenwaldes. Es ist das Tor zu einem einzigartigen Lebensraum. Es ist aber auch Wellness für die Seele.
Hier wird das Wandern zu einer wahren Freude. Der Weg ist ein bisschen hügelig, kräftige Baumwurzeln erfordern Achtsamkeit, die Konzentration auf das Hier und Jetzt. Immer wieder verzaubern herrliche Ausblicke auf die vom herbstlichen Farbenmeer der Buchen bedeckten Kreidefelsen. Dann möchte man verweilen, weil die ursprüngliche Schönheit dieser Landschaft etwas in uns berührt, das wir selbst dann, wenn wir wollten, nicht benennen könnten. Es ist ein Gefühl, das man auch am Königsstuhl erlebt. Die See scheint ganz nah, dabei liegt sie ganze 118 Meter entfernt am Fuße dieses Wahrzeichen der Insel Rügen.
Die Sonne spiegelt sich in den Bewegungen des Wassers. Ein bisschen wärmt sie noch, aber in der Ferne haben sich Quellwolken gebildet und der Wind frischt auf. Er hat eine angenehme Müdigkeit und leichtes Frösteln im Gepäck.
Wellness mit Heilkreide und Ausklang
Es wird Zeit für die durchdringende Wärme einer Sauna, am liebsten mit Meerblick. Komplett wird die Entspannung durch eine Massage oder eine Wärmepackung mit dem weißen Gold der Insel, der Heilkreide, die die Muskulatur entspannt und die Haut samtig weich macht. Das Gefühl der Wärme und Leichtigkeit genießt man am besten im Ruheraum mit Blick, den beruhigenden Rhythmus der Ostseewellen und die vom Wind bewegten Baumwipfel im Blick. Damit naht das Ende eines perfekten Herbsttages auf Rügen.
Die Dämmerung setzt ein und in der blauen Stunde lässt sich für ein paar Momente kaum ausmachen, wo das Meer aufhört und der Himmel anfängt. Nach einem genussreichen Abendessen mit frischen und regionalen Zutaten, lockt die weiche Geborgenheit des Bettes. Kaum hat man damit begonnen, in Gedanken alte Buchen zu zählen, trägt einen der Schlaf schon mit sich fort.
Hier geht es zu den schönsten Wellness-Unterkünften auf Rügen.
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