Radlos auf Rügen? Sie würden etwas verpassen!
Radfahren auf Rügen ist ein Vergnügen. Rund 800 Kilometer Rad- und Wanderwege laden dazu ein. Die Inselgäste haben die Wahl, sich auf dem Windland Wittow die Meeresbrise um die Nasen wehen zu lassen und die Weite zu genießen oder das eher milde Klima auf der Halbinsel Mönchgut auf sich wirken zu lassen, während auf der Halbinsel Jasmund Berg- und Talfahrten angesagt sind und im Westen Rügens die ländliche Idylle des Flachlandes das Rad fast von allein fahren lässt.
Wer nicht mit dem eigenen Fahrrad anreist, kann sich an vielen Orten eines ausleihen und dann das Tempo selbst bestimmen und die Insel erkunden – entweder auf einem der straßenbegleitenden Radwege oder fernab vom Straßenverkehr durch die Natur, durch Wälder oder entlang der Küste mit immer wieder neuen Aussichten und Rastplätzen an idyllischen Orten.
Wie wäre es mit einer Fahrt von A wie Arkona nach B wie Bergen? Auf Rügens Nordkap starten Sie die etwas mehr als 40 Kilometer lange Tour und fahren auf dem Hochuferweg an Vitt vorbei in Richtung Drewoldke. Ab Juliusruh führt ein gut ausgebauter Radweg durch den Kiefernwald der Schaabe bis nach Glowe, wo Sie auf dem Kurplatz eine Rast einlegen und bei Eis und Fischbrötchen neue Kraft tanken können. Sehenswert ist der futuristisch wirkende Hyparschalenbau des Hotels Ostseeperle, den der Rügener Landbaumeister und Visionär Ulrich Müther aus Binz in den 1970er Jahren auf der Düne gebaut hat. Auch der kleine Hafen am Königshörn ist einen Besuch wert.
Weiter geht es über Weddeort, vorbei am Spyker See und dem Schloss Spyker nach Polchow und auf Feldwegen weiter am Großen Jasmunder Bodden. Bei Borchtitz biegen Sie ab auf den Radweg, der Sagard und Bergen verbindet und neben der Bundesstraße 96 verläuft. Zurück können Sie in der Sommersaison gegen Mittag mit einem der RADzfatz-Busse des öffentlichen Nahverkehrs fahren. Auch Ihr Drahtesel kann sich dann ausruhen – auf einem Fahrradanhänger.
Empfehlenswert sind auch Touren auf West-Rügen, einmal rund Ummanz – kein Problem und vor allem im Frühjahr und Herbst ein ganz besonderes Erlebnis, wenn Tausende Kraniche einfliegen und laut trompetend ihre Schlaf- und Futterplätze anfliegen.
Auch das Biosphärenreservat Südost Rügen lässt sich mit dem Fahrrad vortrefflich erkunden. Starten Sie doch gleich mal in der einstigen Fürstenstadt Putbus, in der vor jedem weißen Haus Stockrosen blühen – so wie Fürst Malte es einst erlassen hat. Bei Lauterbach stoßen Sie auf den Ostseeküsten Radweg, der die gesamte Insel umrundet und Sie über Groß Stresow und Seedorf nach Moritzdorf führt. In Seedorf scheiden sich manche Geister und trennen sich etliche Paare für kurze Zeit. Er will den direkten Weg über den Berg nach Moritzdorf fahren, sie die leichtere, aber weitere Strecke über Neuensien und Altensien. Treff ist in Moritzdorf beim Fährmann, der Sie und die Räder mit der Ruderfähre nach Baabe schippert. 40 Meter auf dem Wasser ersparen Ihnen acht Kilometer mit dem Rad. Das ist doch was. Durch malerische Buchten, auf Deichen, Feld- und Fahrradwegen fahren Sie weiter, machen Station in Alt Reddevitz, stärken sich mit Kaffee und Kuchen, schaffen es dann bis nach Klein Zicker und erfreuen sich an diesem romantischen Fleckchen Erde der Insel Rügen. Vom Lotsenturm im Ostseebad Thiessow erschließt sich Ihnen ein wundervolles Panorama. Ab Philippshagen geht es mit dem Rasenden Roland zurück nach Putbus, bei schönem Wetter im Sommer sogar mit einem Cabrio-Waggon. Über Baabe, Sellin, die Granitz und Binz fahren Sie in gemütlichem Tempo durch eine Gegend, die mit dem Auto eher nicht erreicht werden kann. Mit Volldampf geht es dem Ziel Putbus entgegen.
Inselexpertentipp:
Von Mai bis Oktober verkehren auf Rügen die RadzFatz-Busse des VVR. Auf den Anhängern finden die Räder Platz, während sich die Radler im Bus von ausgehnten Touren erholen.
Zudem stellt Euch unser Sportfreund Hubert seine Lieblingssportart vor.
4 Kommentare
5. August 2017 | 17:39
Moin,
ich komme gerade von rügen und frage mich, wann sie zuletzt selber auf dem rad gesessen und ihre ‚tollen‘ radwege genossen haben.
z.b. der weg zw juliusruh und glowe ist durch wurzelbewuchs eine zumutung tw sogar gefährlich. an einer stelle hat jemand einen ziegel in ein loch gesteckt und drüber asphaltiert, aber so dass eine recht grosse ecke aus dem weg herausragt, gut getarnt durch den asphalt.
ein anderes beispiel: von nipmerow zum königstuhl ist eine gepflasterte strecke durch den wald als radstrecke ausgeschildert. diese strecke ist insbesondere wenn es nass ist kriminell weil eine große sturzgefahr, wenn nicht sogar lebensgefahr besteht.
vom königstuhl zum parkplatz hagen gibt es eine schöne strecke, aber radfahren verboten, und sogar das mitführen von rädern ist verboten! ähnliches bei cap arkona auf einem schild wird stolz der neue rad- und wanderweg gepriesen, aber auch hier radfahren verboten.
dazu kommt der hass von einheimischen auf radfahrer. ich habe es in kleinen strassen abseits des verkehrs mehrfach erlebt, dass extrem schnell und dicht an radfahrern vorbei gefahren wird.
nein danke, wenn ich nicht willkommen bin fahre ich in zukunft an orte, wo ich willkommen bin. rügen liebt möglicherweise mein geld, aber nicht mich. Schade.
17. August 2017 | 12:08
Hallo Tom,
wir waren erst am letzten Wochenende auf dem Radweg zwischen Prora und Sassnitz unterwegs. Den wir selbst nicht nur als „toll“ sondern auch fantastisch (hinschlich der Aussicht) empfinden. Wir geben Ihnen insofern recht, dass einzelne Radwege tatsächlich der Verbesserung bedürfen. Hierfür und für die generelle Instandhaltung und Wartung sind die jeweiligen Gemeinden zuständig. Das auf einem Radweg, der durch das Waldgebiet der Schaabe führt, Wurzeldurchbrüche zu finden sind, ist unglücklich und der Natur geschuldet. Wie erwähnt obliegt die Behebung den Kommunen. Evtl. wären Ihnen die Radwege entlang der Ostseebäder im Südosten der Insel mehr gelegen. Schönen Tag. Die Redaktion.
7. Mai 2019 | 17:42
Moin, ich komme heute von der Insel Rügen zurück, wo eigentlich ein Radurlaub geplant war. Aufgrund der zum Grossteil desolaten Radwege haben wir diesen frustriert abgebrochen. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass ich noch auf soviel KOPFSTEINPFLASTER und defekten betonplatten FAHREN muss. Wenn ich das nicht möchte kann ich natürlich auch direkt auf der Landstraße weiterfshrenn und micht eng und agresssiv überholen lassen. iCj kann die insel zum radfahren nicht weiterempfehlen, es sei denn, mann pendelt zwischen sassnitz fährhafen und den badeorten bis baabe hin und her. wEm das reicht, der ist hier gut aufgehoben.
8. Mai 2019 | 09:49
Hallo Kirsten,
danke für Ihre Nachricht. da ich selbst sehr gerne auf der Insel Radfahre, muss ich Ihnen insofern Recht geben, dass es hier auf vielen Strecken noch Nachholbedarf gibt. Für die generelle Instandhaltung und Wartung sind allerdings die jeweiligen Gemeinden zuständig. Es gibt viele sehr schöne Touren auf der Insel, die wir empfehlen. Dazu gehören die Strecken entlang der Ostseebäder sowie auf dem Mönchgut, wo das Radwegenetz sehr gut ausgebaut ist und das Fahren wirklich Spaß bringt. In diesem Jahr gibt es auch noch einen neuen Radweg zwischen Sassnitz und dem Königsstuhl. Auch wir fänden es natürlich schön, wenn das Netz künftig noch weiter und besser ausgebaut wird.
Herzliche Grüße
Claudia Große