Das Biosphärenreservat engagiert sich seit vielen Jahren für den Schutz der seltenen Haselmaus. Gemeinsam mit Rügener Schulen wurden in der Vergangenheit beispielsweise Haselmauskästen gefertigt und in für die Tiere geeigneten Lebensräumen installiert. Sie dienen den Haselmäusen im Biosphärenreservat als zusätzliches „Wohnungsangebot“, was die kleinen Nager auch gern nutzen.
Dem Biologen Sven Büchner ist es nun erneut gelungen, die Haselmaus in der Region des Biosphärenreservates Südost-Rügen nachzuweisen.
Gemeinsam mit Wolfgang Matzke aus der Verwaltung des Biosphärenreservates hat der Experte dazu geeignete Lebensräume der kleinsten Schlafmaus Deutschlands untersucht. Er konnte die in der Vergangenheit dokumentierten Vorkommen erneut bestätigen.
Vor wenigen Tagen gelang bei der Kontrolle der Haselmauskästen sogar der direkte Nachweis von insgesamt 4 Tieren in der Nähe des Biosphärenreservates Südost-Rügen.
In Deutschland kommen die streng geschützten Haselmäuse vor allem in der Mittelgebirgs- und Gebirgsregion vor. Weite Teile des Norddeutschen Tieflandes sind nicht besiedelt. Umso bedeutender ist damit das Vorkommen auf Rügen.
Haselmäuse bevorzugen reich strukturierte Laubwälder, die über einen entsprechend dichten Unterwuchs in Form von Dickichten und Büschen (zum Beispiel Hasel, Brom- oder Himbeere) verfügen. Je nach Witterung sind die Haselmäuse vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst aktiv. Im Frühjahr, gleich nach dem Winterschlaf, stehen Knospen, Blüten und Pollen auf dem Speiseplan, später saftige Beeren.
Auch kleine Insekten werden im Frühsommer nicht verschmäht. Mit Samen, Haselnüssen und Eicheln fressen sich Haselmäuse zuletzt den nötigen Winterspeck an. Den Winter verbringen die Tiere dann in einem echten Winterschlaf in selbstgebauten Nestern am Boden im Laub, zwischen Wurzeln oder an Baumstümpfen.
Jetzt sind die meisten unserer Haselmäuse auf der Insel schon in ihren Winternestern. Im kommenden Jahr wird die Untersuchung der Haselmausbestände in der Region des Biosphärenreservates fortgesetzt.
Foto: Sven Büchner
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