Sauer macht lustig – und ist gesund


Holger Vonberg ist gebürtiger und bekennender Rüganer. Sein Berufswunsch als Zweijähriger: „Urlauber Baabe“. Das hat nicht ganz geklappt. Ab 1991 war er als Journalist u. a. für den NDR, die OZ und den „Urlaubs-Lotsen“ auf der Insel unterwegs. Bis März... mehr

Hoch steht der Sanddorn (nicht nur) am Strand von Hiddensee, auch auf Rügen. Wenn das Wetter mitspielt, erntet Ernst Heinemann noch bis zum 10. Dezember die „Zitronen des Nordens“. Sie hängen fast wie in großen Trauben an den dornenbewachsenen Büschen auf der 3,5 Hektar großen Sanddornplantage zwischen Putgarten und Vitt.

Bei der Ernte ist Ernst nicht allein. Einheimische und Urlauber können ihm bei dieser Arbeit helfen – wie Ingolf aus Altenkirchen und Karl, der aus Baden-Württemberg stammt und sich auf der und in die Insel verliebt hat.

„Sieben Arbeitsschritte sind notwendig, bis der Sanddornsaft zu Likören, Sirup, Brotaufstrich oder Nektar verarbeitet werden kann“, sagt Ernst Heinemann von der Firma Rügen direkt. „Zunächst müssen die Äste geschnitten und dann mit Scheren von den Blättern befreit werden.“ Im dritten Arbeitsschritt kommen die Beeren in die Tiefkühltruhe, werden schockgefrostet, abgeklopft, aufgetaut und durch eine Art Schredder gejagt. Dann wird das Mus entsaftet und die Veredlung des äußerst vitaminreichen und sauren Saftes kann beginnen.

Und die Rückstände, die Kerne und Schalen? „Die trocknen wir. So gewinnen wir vitaminreichen Sanddorn-Tee, den wir auch verkaufen“, erzählt Ernst Heinemann, während er ein Backblech aus dem Umluftherd zieht und die Sanddornreste vorsichtig wendet. Seine Helfer Karl und Ingolf sind mit dem Putzen der Zweige beschäftigt, die Siggi frisch von der Plantage geholt hat. Eine scharfe Schere und Schutzhandschuhe sind dabei Pflicht, denn der SandDORN trägt seinen Namen zurecht.

1000 Liter Sanddornsaft will Ernst Heinemann in diesem Jahr gewinnen.

60 bis 80 Liter sind an einem Tag zu schaffen. Und dabei unterstützen ihn auch Urlauber und Einheimische, die für eine kleine freiwillige Spende mithelfen können. Das Spendengeld ist schon auf etwa 500 Euro angewachsen und kommt der OZ-Weihnachtsaktion „Helfen bringt Freude“ zugute, so Heinemann.

Immer montags, mittwochs und freitags ab 10 Uhr kann noch bis zum 10. Dezember auf dem Rügenhof bei der Sanddornernte und -verarbeitung geholfen werden. Mittwochs und freitags gibt es um 13 Uhr Führungen durch den urwüchsigen Naturgarten, der das Biosiegel trägt. Auch die Plantage des Rügener Sanddorn-Zentrums wurde als Bioplantage zugelassen.

Weitere Informationen: www.ruegen-direkt.de

 


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