Jeden Donnerstag gibt die Autobahnpolizei Cobra 11 auf RTL Vollgas.
Punkt 20.15 Uhr heißt es dann:
„Ihr Revier ist die Autobahn.
Ihre Gegner extrem schnell und gefährlich.
Verbrechen ohne Limit –
volles Risiko
für die Männer von Cobra 11.“
Dieser Vorspann der inzwischen 29. Staffel (die noch bis zum 17. November läuft) muss unbedingt umgeschrieben werden, denn im kommenden Frühjahr verschlägt es den Autobahnpolizisten Semir Gerkhan (gespielt von Erdogan Atalay) und seinen neuen Kollegen Paul Brenner (Daniel Roesner) nach Rügen.
September 2016 auf Deutschlands größter Insel:
Eine mehr als 40-köpfige Crew der Firma action concept dreht eine neue Cobra-11-Folge unter dem Arbeitstitel „FKK-Alarm für Semir“. Und tatsächlich tauchen am Strand von Prora plötzlich Nackt-Camper auf, die es dort eigentlich gar nicht gibt. Was Semir und Paul dort hinzieht? Wollen sie vielleicht einmal in ihrem Leben nackt im Proradies sein? Drehbuchgeheimnis!
Und was ist das für eine mysteriöse Rolle, mit der ein Bösewicht auf Mönchgut das Weite sucht? Ist in diesem Päckchen Sprengstoff? Oder das nächste Störtebeker-Feuerwerk? Eine leckere, luftgetrocknete Salami aus Gademow oder gar ein hoch-explosiver Bebauungsplan? Auch hier prangt ein großes Siegel der Verschwiegenheit. Drehbuchgeheimnis!
Durchgesickert ist inzwischen, dass es in dem Film eine atemberaubende, risiko- und temporeiche Szene geben wird: ein Überholmanöver, bei dem zunächst nicht klar ist, ob Gerkans Trabi oder Rügens Rasender Roland gewinnt. O-Ton Gerkan: „Als der Lokführer uns sah, wurde er immer langsamer, um nach uns zu gucken. Und wir haben immer gewunken – schneller, schneller!“
In der Surf-Oase zwischen Thiessow und Klein Zicker, wo normalerweise kein Strandhaus auf Stelzen steht, will Semir einfach mal am Drachen die Seele baumeln lassen, doch dann stürzt er sich – noch am Schirm hängend, so wird es zumindest später nach dem Schnitt aussehen – in ein neues Abenteuer. . .
Die Camper haben sich inzwischen wieder angezogen, weil alles heiß im Kasten und die Ostsee viel zu kalt ist. Die urige Surferhütte auf dem Trockenmagerrasen bei Klein Zicker, die an vier Tagen von den Bühnenbildnern zusammengezimmert und an nur zwei Tagen errichtet wurde, hat woanders einen Platz gefunden, denn auf dieser schmalen Landzunge darf das Filmbauwerk auf Dauer nicht stehen. Biosphäre bleibt eben Biosphäre. Und Film bleibt Film.
„Ruhe am Set! Ton ab!“ „Ton läuft!“ „Klappe – und bitte.“
Etliche Kameras und Augenpaare sind auf Erdogan Atalay, also den guten Kriminalhauptkommissar Semir, und auf Alexander Czerwinski gerichtet. Der verkörpert im wahrsten Sinne des Wortes den Bösen, einen Schwerverbrecher mit 150 Kilogramm Kampfgewicht, Händen wie Schraubstöcken, mit seinem La-Vida-Loca-Tattoo auf der Brust und beeindruckenden Oberarmen, die vom Umfang her fabrikneuen Dönerspießen nicht unähnlich sind.
Dabei ist Sumo-Alex im normalen Leben inzwischen so ein netter Rostocker. Wir haben uns in der Drehpause unterhalten, aber erst, nachdem ich mir sicher war, dass er sich nicht und schon gar nicht schwungvoll auf das andere Ende meiner Biergartenbank setzt. Hätte er das nämlich getan, wäre ich wohl in eine erdnahe Umlaufbahn katapultiert worden. Ein echter Stunt ohne Netz und doppelten Boden – und ich ohne Double. Nicht auszudenken. Aber es ist noch einmal alles gut gegangen. Und Alexander erzählt mir von seiner Zeit als Sumo-Ringer. Mit seiner Mannschaft ist er sogar Weltmeister geworden. Da wog er noch über 200 Kilo und verputzte schlappe 6000 Kilokalorien am Tag. Neugierig bin ich auch geworden auf seine Lebensgeschichte, die 2014 als Buch erschienen ist. Der Autor: Lothar Berg. Der Titel: „Sozialismus – Skinhead – Sumo“.
Dass ich Sumo-Alex ausgerechnet bei Frau Ring treffe, wundert mich nicht.
Bei Frau Ring? Ein Witz vom Set, ein Witz mit Bart: Na bei Käthe, bei Käthe Ring – zu Neudeutsch: Catering. War lecker das Schnitzel, der überbackene Nudelauflauf, der Reis, die Kartoffeln, das Gemüse, die Soßen, die zarten Hühnerbrüstchen, der süße Nachtisch zum Mittag um 15.40 Uhr.
Eine Crew von 40 Mann, Alex und die Leute von der Presse haben Hunger an solch einem Drehtag unter freiem Himmel. Erdogan Atalay genießt die Abendsonne. Und die Drehtage auf Rügen. „Ich mag Auslandsdrehs“, sagt er lachend, denn meistens sind die Action-Polizisten rund um Köln und Düsseldorf der A44 und A46, auf noch nicht für den Verkehr freigegebenen Strecken oder auf der Filmautobahn von Aldenhoven Düren zu Gange.
Der Ausflug nach Rügen mit Kiteschirm und Neopren sei keine Abkehr vom gewohnten Autfritt der Autobahnpolizisten, war am Set von action concept zu hören. Auch eine Umrüstung von PS-starken Reifenfressern auf windkraftgetriebene und damit umweltfreundliche Dienst-Boards komme für Cobra 11 nicht in Frage.
Erdogan Atalays Augen leuchten, wenn er von der Rügener Landschaft schwärmt, von der Bäderarchitektur in Binz und Sellin und den Gastgebern im Rugard-Hotel. Und sein Kollege Daniel Roesner verrät am Rande, dass er in Dranske auf Wittow das Kitesurfen gelernt hat, „von einem Kumpel, der das auch nicht konnte“. Hätte er mal bei den Rügen-Piraten geklopft. Jetzt ist Daniel aber echt sicher auf dem Brett und am Schirm, auf dem Wasser sowieso. Das konnte der Zuschauer in einer Folge schon sehen, als Hauptkommissar Brenner mit einem Jet-Ski zur Verfolgungsjagd gestartet ist.
„Ihr Revier ist die Autobahn…“
Jetzt weiß ich, wie der Vorspann für die Rügen-Folge des Action-Krimis klingen könnte:
„Ihr Revier: Der Rügener Ostseestrand.
Ihre Gegner extrem korpulent und gefährlich.
Verbrechen ohne Limit –
FKK oder Neopren
für die Männer von Cobra 11.“
Seit 20 Jahren ist Erdogan Atalay bei Cobra 11 und der Autobahnpolizei. Heute, am 22. September 2016, feiert der Hauptdarsteller auf Rügen seinen 50. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch von den Inselexperten!!!
„Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ ist das erfolgreichste Action-Format Deutschlands und in rund 120 Ländern zu sehen – zum Beispiel in den Niederlanden, Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich, Belgien, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Lettland, Estland, Litauen, Türkei und sogar in Mexiko und China. Schauspieler Erdogan Atalay ist bereits seit der zweiten Folge der Serie als Kriminalkommissar Semir Gerkhan zu sehen. Neben ihm ermittelten schon Johannes Brandrup (als Frank Stolte), Mark Keller (als André Fux), René Steinke (als Tom Kranich), Christian Oliver (als Jan Richter), Gedeon Burkhard (als Chris Ritter), Tom Beck (als Ben Jäger) und Vinzenz Kiefer (als Alex Brandt).
Seit dem Frühjahr 2016 bilden Erdogan Atalay und Daniel Roesner (als Semirs Partner Paul Renner) das Top-Team von Cobra 11. In weiteren Hauptrollen sind Katja Woywood, Gottfried Vollmer, Katrin Heß, Daniela Wutte und Niels Robert Kur
Hinweis:
Aufgrund der Dreharbeiten wird am 25.09.2016 von 8.40 Uhr bis 11.40 Uhr die L 296 (Rügendamm) im Bereich der Ziegelgrabenbrücke voll gesperrt. Von 12.40 Uhr bis 15.40 Uhr wird die L 296 im Bereich des Rügendammes ebenfalls voll gesperrt. Der Verkehr wird über die B96/Rügenbrücke umgeleitet. Der Dänholm ist für die Zeit der Vollsperrung über die B 96/Rügenbrücke erreichbar. Die Umleitung wird ausgeschildert. Beim Fußgänger- und Radfahrverkehr kommt es nur zu kurzzeitigen Intervallsperrungen von max. 3 Minuten. Der gesperrte Bereich bleibt aber für den Fußgänger- und Radfahrverkehr passierbar. Die Bushaltestelle der Linie 1 am Dänholm wird während der Vollsperrung nicht bedient. Die Fahrgäste werden gebeten die Haltestelle am Rügendammbahnhof zu nutzen.
Aufgrund der Umleitung wird die Kraftfahrstraße auf der B96/Rügenbrücke zwischen Knoten Greifswalder Chaussee und Knoten Altefähr für die Dauer der Vollsperrung aufgehoben (Freigabe für Kraftfahrzeuge deren bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit unter 60 km/h liegt). Die Rügenbrücke bleibt weiterhin für Radfahrer und Fußgänger gesperrt.
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