„Dingens – Rügen von A bis Z“: W wie Windflüchter


Ich bin Fiedje Herold, 15 Jahre alt, wohne in Sellin und besuche das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Bergen. Seit ich laufen kann, spiele ich Fußball. Seit dem Frühjahr verbringe ich viel Zeit auf dem Wasser beim Surfen. Meine Lieblingsfächer sind Englisch, Philosophie... mehr

Windflüchter, sind das vielleicht Stammesmitglieder  eines eingeborenen Volkes das vor dem Wind flüchtet und sich in unterirdischen Gängen verschanzt? Oder ein technisches Gerät, welches mich vor Wind warnt, wodurch ich die Chance habe vor dem Wind zu flüchten? All das wäre natürlich kurios und äußerst interessant, aber so verrückt sind Windflüchter dann doch nicht. Sie sind nämlich Pflanzen, genauer gesagt Bäume.

Diese Bäume sind in eine Richtung gebeugt oder gekrümmt, weil der Wind ständig aus einer Richtung weht.

Solche verrückten Gewächse gelten dann oft als Wahrzeichen (wie z.B. auf El Hierro oder auf Hiddensee). Ihre Krümmung bezeichnet man als Windwuchs. In Norddeutschland nennt man die Bäume auch Windläufer, was sich vom plattdeutschen Namen Windloopers ableitet. Warum jetzt aber Windflüchter? Pflanzen können doch nicht bewusst vorm Wind fliehen, oder doch? Da der Wind  ständig auf den Baum oder Busch einwirkt, entwickelt sich eine (abhängig von der Windstärke) starke oder schwache Krümmung. Der Baum ist also der Windseite abgeneigt. Er flüchtet vor dem Wind. Die Forstwirtschaft hat da einen eher langweiligen Namen für die spektakulären Formen, Wuchsanomalien. Auf Rügen kann man natürlich auch Windflüchter bestaunen. Zum Beispiel auf der Schaabe.

Die Inselexperten bedanken sich bei den „Erstis“ und „Zweitis“ von der Freien Schule Rügen in Dreschvitz, die uns so schön den Begriff Windlichter umschrieben haben.


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