Musikalisch auf der blauen Welle: 20 Jahre Blue Wave Festival auf Rügen


Holger Vonberg ist gebürtiger und bekennender Rüganer. Sein Berufswunsch als Zweijähriger: „Urlauber Baabe“. Das hat nicht ganz geklappt. Ab 1991 war er als Journalist u. a. für den NDR, die OZ und den „Urlaubs-Lotsen“ auf der Insel unterwegs. Bis März... mehr

„Ich bin Musiker und kein Konzertagent“, sagt Schlagzeuger Micha Maass, seit 20 Jahren nun schon Herz und Kopf des Blue Wave Festivals auf Rügen. Er gibt den Takt an, denkt wie ein Musiker, spürt und weiß, wie Musik am besten ankommt. Er leitet, improvisiert – und hat noch immer Spaß an diesem Festival, das schon vier Mal mit dem German Blues Award als Winner Best Festival ausgezeichnet wurde.

Angefangen hat es 1995, als er mit der Idee, auf Rügen ein Blues-Festival zu starten, bei der damaligen Binzer Kurdirektorin Petra Wolter offene Türen einrannte. „Nur kurze Zeit später waren es vier Rügener Kurdirektoren, die Interessen hatten. So wurden es vier Festivals – in Binz, Sellin, Baabe und Göhren“, erinnert sich Micha Maass an „wilde Zeiten“ auf Rügen.

Zehn Jahre hat er das durchgezogen.
Die zweite zehnjährige „Halbzeit“ bis zum heutigen Jubiläum war und ist das Ostseebad Binz auf der blauen Welle im Boot, während sich in Göhren das Blue Wave Camp mit Profi- und Amateurmusikern nicht nur einen Namen gemacht hat, sondern auch wachsender Beliebtheit erfreut. Der Austausch zwischen denen, die aus Freude Musik machen und davon leben müssen und denen, die aus purer Leidenschaft musizieren, sei sehr fruchtbringend und für beide Seiten motivierend.

Dass er von den ersten Blue-Wave-T-Shirts mehr als 150 als Nachthemden auftragen musste, weil sie in XL nicht an den Mann oder die Frau gebracht werden konnten, verbucht er heute lachend unter Künstlerpech. Um so mehr freut er sich, dass die Gemeinde Binz ein Budget bereitstellt, mit dem er ein gut aufgestelltes 15-köpfiges Organisationsteam beschäftigen und erstklassige Musiker engagieren kann.

In diesem Jahr sind es Bands, die es so nicht mehr gibt, alte Freunde und Kollegen, die nach Jahren mal wieder in ihrer Urbesetzung oder in der Formation aus der Anfangszeit des Blues-Festivals spielen. Das wird beim Blue-Wave-Opening mit JAMBIRDS und in den tollen Tagen danach Wellen schlagen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Micha Maass will am Freitag bei der legendären Straßenparade eine 40 Meter lange blaue Stoffbahn durch den Ort tragen lassen, die mit Hilfe des Publikums zur Welle werden soll.

Micha Maass sagt von sich und seinen Musikerfreunden, dass sie „kleine Störfaktoren im großen Medienbusiness“ seien. Und er möchte, dass dieses Musikereignis Blue Wave wieder ein Gemeinschaftserlebnis wird. Die Inselexperten sind sich sicher: Das wird es! Denn: „Musik ist der beste und direkteste Zugang zu Emotionen“, so Micha Maass.

 

Und hier geht’s zur Webseite mit dem Programm von Blue Wave 2016.

 


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