„Dingens – Rügen von A bis Z“: H wie Hühnergott


Berichte von Einheimischen.

Rügen hat nicht nur feinkörnige Sandstrände. Auch Steinstrände gehören zum einzigartigen Landschaftsbild der Insel. Und die sind wahre Fundgruben. Was man alles entdecken kann: Donnerkeile, versteinerte See-Igel oder Muscheln. Und Hühnergötter, jene geheimnisvollen Feuersteine mit Loch oder Löchern. Wer glaubt, diese Löcher wurden von findigen Insulanern für angereiste Steinesammler mit einem Diamantbohrer hineingezaubert, der irrt.

Hühnergötter sind Feuersteinknollen, aus denen Kreideeinlagerungen oder andere Einschlüsse herausgewittert sind. So einfach ist das. Die beeindruckendsten Hühnergötter sind die so genannten Sassnitzer Blumentöpfe, mehrere Kilogramm schwere Feuersteine mit Löchern, durch die ein Arm oder Bein passt. Aber sie sind selten und dürfen aus dem Nationalpark Jasmund nicht entnommen werden.

Nach einem sehr alten slawischen Volksglauben sollen die Hühnergötter das Hausgeflügel vor bösen Geistern schützen. Als Amulett getragen bringen Hühnergötter Glück. Und wenn man durch das Loch schaut und sich etwas wünscht, dann wird dieser Wunsch eines Tages in Erfüllung gehen.

Auf dem Rügenhof Arkona läuft übrigens noch immer der Versuch, die längste Hühnergottkette zu fädeln. Wer also einen Glücksstein mit Loch entbehren kann, einfach dort abgeben- und irgendwann dabei sein, wenn der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde gelingen sollte.

Schickt uns doch einfach Fotos von Euren Hühnergöttern oder von Euren künstlerischen Hühnergott-Kreationen. Wir sind gespannt.

Die Inselexperten danken den Kindern der Freien Schule Dreschvitz, dass sie uns den Begriff Hühnergott für „Dingens, Rügen A-Z“ mit ihren Worten umschrieben haben.

In unserem Online-Magazin ist übrigens noch eine Geschichte von einem Rüganer zu finden, der einen Hühnergott vom Beringmeer mit nach Hause gebracht hat:

http://wirsindinsel.de/2015/12/02/ein-huehnergott-vom-beringmeer/


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