Vor 65 Millionen Jahren und auch schon weit davor, es war in einem Land vor unserer Zeit, da lebten im Meer urweltliche, tintenfischartige Fische, die Belemniten. Das waren Kleinräuber, die in Massen auftraten und ganz sicher genug Futter zwischen ihre Tentakel und Kauwerkzeuge bekamen. Donnerkeile sind also versteinerte hintere Skelett-Teile von Kopffüßern, walzenförmige Gebilde, die auch „Teufelsfinger“ genannt werden und die an Rügens Stränden, vor allem an der Küste von Jasmund zu finden sind. Donnerkeil-Enden werden oft als Schmuck am Lederband getragen.
Der römische Dichter Ovid vermutete, dass es sich bei den Funden um zu Stein gewordenen Urin von Luchse handeln sollte, darum nannte er sie Lynkurium, also Luchsstein. In unseren Breiten hat sich der Name „Donnerkeil“ durchgesetzt. Der germanische Gott Donar, verantwortlich für die Abteilung Gewitter inklusive Blitz und Donner, soll diese Gebilde als Spitzen der Blitze zur Erde geschleudert haben. So nutzte man den Donnerkeil zur Abwehr vor Blitzschlag. Bauherren sollten in heutiger Zeit darauf besser nicht vertrauen, sondern sich an einen zertifizierten Blitzableiter-Hersteller ihres Vertrauens wenden.
Vielen Dank an die Kinder der Freien Schule Dreschvitz, die uns den Begriff Donnerkeil für „Dingens – Rügen von A bis Z“ umschrieben haben.
Mehr über Donnerkeile erfahrt Ihr im Kreidemuseum Gummanz.
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