Pflege der Kopfweiden im Biosphärenreservat Südost-Rügen


Berichte von Einheimischen.

Ranger des Biosphärenreservates Südost-Rügen haben mit der Pflege von Kopfweiden begonnen.

Von fast 200 Bäumen in den Bereichen Lobbe, Thiessow, Babbe und Neuendorf werden die Stammaustriebe in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gemeinden entfernt, um die typische Kopfweidenform zu erhalten.

Kopfweiden sind typische Elemente der Rügener Kulturlandschaft.

Durch ihr unverwechselbares Aussehen verleihen die Bäume der Landschaft eine charakteristische Eigenart und Schönheit. Gleichzeitig erfüllen Kopfweiden wichtige ökologische Funktionen, z.B. als Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Ein Teil des diesjährigen Schnittgutes wird vom Jugendring Bergen zum Bau von Spielhäusern verwendet.
Kopfweiden stellen keine Baumart im botanischen Sinne dar, es handelt sich vielmehr um eine Baumform, die aus einer besonderen Schnittpflege durch den Menschen entsteht. Um die typische Form einer Kopfweide zu erhalten, müssen die Bäume in ihrer Jugend in einer Höhe von ca. 1 bis 4 m über dem Boden „geköpft“, d. h. abgeschnitten werden. Durch wiederholtes Entfernen der austreibenden Zweige und Äste am Stamm verdicken sich allmählich die Schnittstellen, nach und nach entsteht die typische Kopfform.

In den nachfolgenden Jahren werden die am Kopf austreibenden Weidenruten erneut regelmäßig zurückgeschnitten. Als Folge wird der Kopf der Bäume immer stärker – schließlich erreichen die Kopfweiden ihr markantes Aussehen mit einem verhältnismäßig kurzen und dicken Stamm und einem massiven, dicken Kopf.

Früher wurden die durch den Rückschnitt der Weiden gewonnenen Ruten u. a. in der Korbflechterei oder in Verbindung mit Lehm als Baumaterial für Häuserwände genutzt.

Foto: Stefan Woidig, Bildarchiv Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen

 


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