In der Urkunde über die städtische Gerechtsamkeit vom 19. Juni 1613 befürwortete der Herzog vom Pommern- Wolgast Philipp Julius ausdrücklich Privilegien für die Fischer, indem er das Fischen vom Bram nach beiden Seiten bis an den offenen Strand erlaubte. Am 30. Juni des Jahres wurde im fürstlichen Schloss zu Bergen der Inhalt verkündet. Daraus möchte ich Ihnen die betreffende Passage kundtun: „Nachdem die Fischerey sehr eingezogen ist, als wollen Wir den Bürgern gemeldeter Stadt die freye Fischerey vom Bram an bis an den offenen Strand, altem Gebrauche nach, an beyden Seyten hiemit aus Gnaden mitgetheilet haben, also dass dem Rathe zu Bergen von den Fischern die Wasserpacht einzuheben verstattet seyn soll. Wie Wir dann auch gemeldeter Stadt den Ort, welchen man anjetzo Bram nennet, den Ort, da sie vor diesem ihre Schiffahrt gehalten haben, jure prorietatis et domini mit der halben Jurisdiction hiemit zur Ab- und Zufuhr einräumen und übergeben.“Aus der Urkunde wird ebenso ersichtlich, dass wohl bereits im 16. Jahrhundert die Schifffahrt zum Bergener Hafen von Bedeutung war. Über den Magistrat von Bergen wurde nun die sogenannte Wasserpacht von den Fischern eingefordert.
Die Sanierung fand tatkräftige Unterstützung durch die heimischen Fischer. Auf einem Meßtischblatt des Leutnants Schultze aus dem Jahre 1836 ist die genaue Lage des Brahms am Bodden eingezeichnet.
Im Hafen von Bergen konnten nun auch größere Lastkähne ankern und ihre Ladung löschen. Der weitere Transport ging dann mit den gestakten Schuten durch die Sooten nach Bergen oder per Fuhrwerk über die Wege.
Die Wertschätzung für den Erhalt unserer Kulturgüter können wir nicht hoch genug schätzen!
So haben die Bürger von Bergen zu allen Zeiten ihre Chance wahrgenommen das Leben in der Stadt zu halten und den Menschen Identität zu geben.
Kürschnermeister Uwe Hinz
Bibliographie: Das Bürgerbuch von Bergen 1613- 1815 Assmann, Kreisarchiv Vorpommern-Rügen Stralsund*Beiträge zur Geschichte der Stadt Bergen auf Rügen,Dr. A:Haas,G.Krüger Verlag Bergen a. Rügen* Zur Topographie von Bergen,E.-M.-Arndt Universität 1963*Geschichte der Satdt Bergen auf Rügen, Pastor Steurich, Verlag W. Krohs In Bergen a. Rügen 1913* Greifswalder Beiträge, Rügen, E.-M.-Arndt Universität 2001*Archiv Kürschnermeister Uwe Hinz
Inselexperten-Tipp:
Der Autor Uwe Hinz bietet außerdem regelmäßig Stadtführungen in Bergen auf Rügen an:
“Mit Ihrem magister historicus das historische Bergen entdecken”
Ein Streifzug durch unsere Kultur-, Natur-, Architektur- und Kunstgeschichte
Mittwochs (vom 01. April bis 30.September) um 10.30 Uhr
Treffpunkt ist der Platz „ Am Goldener Brinken“ (obere Bahnhofstrasse an der Billroth –Eiche)
ab 2 Personen pro Pers. 10,00 EURO
Dauer ca. 120 Minuten
Individuelle Führungen zu anderen Tagen und Zeiten das ganze Jahr über gern nach Absprache.
Donnerstags (bis Ende September) Kirchen- und Klosterarealführungen von 11.30 – 12.30 Uhr (5 Euro pro Person)
melden am Informationsstand in der Kirche St. Marien
Kontakt: firma-hinz@web.de oder telefonisch unter 03838 252808 (oder abends unter 03838 308485)
Ein Kommentar
20. November 2016 | 15:48
Sehr geehrter Herr Hinz! Ihr Artikel ist
sehr interessant für mich, da unter den Ralswieker Meister´s vermutlich Verwandte der Fischerfamilie Last aus Lietzow sind, aus welcher mein Großvater August Last stammt. Einer seiner Vorfahren lebte in Barnkevitz/ Jasmund, welches heute wohl verschwunden ist.Nach dem Taschenbuch für Reisende für die Insel Rügen von 1844 war es ein Einliegerdorf mit 97 Einw.,6 Häusern,Kp. Sagard. In den „Inschriften des Landkreises Rügen“ von 2002 wird für 1387 die „Lietzower
Fähre mit der Heide bei Barnkewitz auf der Halbinsel J.“ erwähnt. Darf ich fragen, ob Sie etwas mehr über diesen Ort wissen oder ob
man ihn noch finden kann? Für eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Edith Rudolph
Spinozastrasse 5, 12163 Berlin, T 030-8337638