Elke Harder | freiberufliche Hebamme, Jahrgang 1970
In den Traumberuf hineingerutscht
Elke Harder wurde in Rostock geboren und lebt im stillen Westen der Insel Rügen. Sie ist rund um die Uhr in Bereitschaft. Wenn ihr Telefon in dieser Idylle am Bodden klingelt, dann ist das ein relativ sicheres Zeichen dafür, dass ein neues Inselkind das Licht der Welt erblicken will. Dann lässt sie alles stehen und liegen, steigt ins Auto und fährt los – egal, ob am Tag oder in der Nacht, bei Glatteis oder Schnee. „Das ist der einzige Nachteil in meinem Traumberuf, die ständige Rufbereitschaft“, sagt Elke Harder, Jahrgang 1970. Sie ist Mutter von zwei großen Söhnen und freiberufliche Hebamme. Nach ihrer Schulzeit hat sie jedoch eine andere Berufsausbildung absolviert. Sie ist auch Facharbeiterin für Tierproduktion. „1989 waren wir kein leichter Jahrgang für unsere Lehrer“, sagt sie und lacht.
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Am 3. Oktober 1990, am Tag der Deutschen Einheit, war sie in Amerika als Au Pair, hat dort bei der Tante gelebt, auf Kinder aufgepasst, Laub gefegt, Tiere versorgt. „Es war eines meiner schönsten Jahre“, schwärmt sie noch heute. Als Bürgerin der DDR ist sie nach Amerika geflogen, ins vereinte Deutschland, in die BRD, kam sie zurück.
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Elke Harder ist immer besonders glücklich und dankbar, wenn sie eine Hausgeburt begleiten darf, wenn auch nur zwei von 100 Kindern gewollt zu Hause entbunden werden. Auch ihre beiden Jungs kamen nicht im Krankenhaus zur Welt. Sorge bereiten ihr aber die neuen, hohen Haftpflichtversicherungen für Hebammen. Speziell die Hausgeburtshilfe rechne sich heute finanziell kaum noch, „vom Idealismus her jedoch schon“, wie sie sagt. Auch gehe der Trend immer mehr zur Entbindung nach Terminkalender, zum geplanten Kaiserschnitt.
Natürlich verfolgt sie auch in ihrer Idylle am Bodden, im stillen Westen der Insel Rügen, die zum Teil sehr dramatischen Veränderungen in der Welt.
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Insel Rügen. #25JAHRE
Nach dem Mauerfall in die Reisefreiheit. Deutschland feiert im Jahr 2015 „Silberhochzeit“: 25 Jahre Deutsche Einheit. Die Insel Rügen erinnert mit der Kampagne „#25JAHRE“ an jene Zeit vor und nach dem Mauerfall. Wie haben die Menschen auf Rügen, Ummanz und Hiddensee die gesellschaftliche Wende erlebt? Wie war ihr Leben in der DDR – an der unsichtbaren Mauer, die Ostsee hieß? Und wie ging es im neuen, vereinten Deutschland für sie weiter? Rügen hat sie: Menschen mit ihren spannenden Geschichten, authentisch, ehrlich, emotional, überraschend. Jede Woche des neuen Jahres steht für 52 dieser Gesichter, die immer freitags in Kurzfilmen auf Youtube (youtube.com/wirsindinsel), Vimeo und im Blog www.wirsindinsel.de gezeigt werden: Plattdänzer und Plattschnacker, „Ureinwohner“ und Neurüganer, Sänger, Künstler, Mitgestalter, eine Meisterin, der Wetterfrosch, der Nachbar und die Nachbarin. Spannende Geschichten, die zeigen, wie tief so manche Wurzel in die Rügener Geschichte hinein reicht, was Glück und was Heimat bedeuten und wie sich Zeiten und Menschen ändern, ob Wünsche und Träume wahr wurden oder Hoffnungen sich vielleicht doch nicht erfüllt haben. #25JAHRE ist ein Projekt voller Emotionen, ein Stück bewahrter Zeitgeschichte, ein Teil von Rügen.
2 Kommentare
8. Februar 2016 | 18:38
Im Buch 25 Jahre – Gesichter der Insel- im Beitrg über mich, ist ein Fehler und ich bitte um Korektur.
Ich war nicht Leiter des VEG Ummanz, sondern Leiter im VEG Ummanz.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Briesemeister
9. Februar 2016 | 12:18
Sehr geehrter Herr Briesemeister,
wir haben den Fehler bereits im Blogartikel korrigiert http://wirsindinsel.de/2015/05/08/52-gesichter-der-insel-ruegen-norbert-briesemeister-19of52/
Bezgl. des Buches wenden Sie sich bitte an Herrn Holger Vonberg unter vonberg@ruegen.de
Beste Grüße aus der Redaktion!