Britta-Maria Sorge | Bio-Bäuerin, Jahrgang 1954
„Wichtig ist die Familie“
Britta-Maria Sorge lebt mit ihrem Mann Frank seit 1980 auf der Insel Rügen. Der Bio-Bauernhof in Baldereck am Bisdamitzer Bach ist heute ihr Paradies, das sie sich seit 1985 als Eltern von vier Kindern geschaffen haben. Der Hof war schon vor der Wende ein Treffpunkt vieler Freunde, die sie DDR-weit hatten. In dieser ländlichen Idylle war das Westfernsehen – anders als im Mecklenburgischen – nur äußerst selten zu empfangen. Aber von ihren Freunden wussten die Sorges weit vor dem Mauerfall von Missständen im Sozialismus, vom Widerstand in der DDR, von engagierten Bürgerrechtlern. Auch darum empfanden die beiden es zunächst als recht mühsam, auf Rügen Fuß zu fassen.
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Britta-Maria und Frank Sorge arbeiteten in dieser bewegten Zeit Ende der 1980er Jahre aktiv mit im Demokratischen Aufbruch und im Neuen Forum. Nach der Wende versuchten die beiden ehemaligen Veterinär-Ingenieure ihr Glück als Existenzgründer mit dem Bau und der Bewirtschaftung eines Hotels in Glowe. „Das war schon immer der Traum meines Mannes“, sagt Britta-Maria Sorge. Doch dieser Traum zerplatzte zwölf Jahre später, als sie die Kredite nicht mehr stemmen konnten.
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Rügen ist längst zur Heimat für Familie Sorge in Baldereck geworden. Die beiden bewirtschaften den Hof, empfangen Gäste, kümmern sich um die Tiere, backen Brot, ernten Gemüse und Kräuter, kochen Obst ein, fertigen Nudeln in Handarbeit, knacken im Winter kleine Berge von Walnüssen. Das machen sie mit Liebe und Freude. „Wir gehen mit schönen Dingen an einem schönen Ort um. Wir sind glücklich“, sagt Britta-Maria, die mit ihrem Mann seit 40 Jahren verheiratet ist und im Rügener Ensemble vocal-total singt. Nur eine Sorge habe sie: den scheinbar grenzenlosen Gäste-Betten-Bau-Boom auf der Insel. . .
Mehr Infos: www.ruegener-spezialitaeten-manufaktur.de
Video und Foto: pocha.de
Insel Rügen. #25JAHRE
Nach dem Mauerfall in die Reisefreiheit. Deutschland feiert im Jahr 2015 „Silberhochzeit“: 25 Jahre Deutsche Einheit. Die Insel Rügen erinnert mit der Kampagne „#25JAHRE“ an jene Zeit vor und nach dem Mauerfall. Wie haben die Menschen auf Rügen, Ummanz und Hiddensee die gesellschaftliche Wende erlebt? Wie war ihr Leben in der DDR – an der unsichtbaren Mauer, die Ostsee hieß? Und wie ging es im neuen, vereinten Deutschland für sie weiter? Rügen hat sie: Menschen mit ihren spannenden Geschichten, authentisch, ehrlich, emotional, überraschend. Jede Woche des neuen Jahres steht für 52 dieser Gesichter, die immer freitags in Kurzfilmen auf Youtube (youtube.com/wirsindinsel), Vimeo und im Blog www.wirsindinsel.de gezeigt werden: Plattdänzer und Plattschnacker, „Ureinwohner“ und Neurüganer, Sänger, Künstler, Mitgestalter, eine Meisterin, der Wetterfrosch, der Nachbar und die Nachbarin. Spannende Geschichten, die zeigen, wie tief so manche Wurzel in die Rügener Geschichte hinein reicht, was Glück und was Heimat bedeuten und wie sich Zeiten und Menschen ändern, ob Wünsche und Träume wahr wurden oder Hoffnungen sich vielleicht doch nicht erfüllt haben. #25JAHRE ist ein Projekt voller Emotionen, ein Stück bewahrter Zeitgeschichte, ein Teil von Rügen.
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