Nr. 1 der Altenkirchener Hefte erschienen
Der „Kirchen- und Musiksommer Nordrügen“ stand im vergangenen Jahr ganz im Zeichen der 700-Jahrfeier von Altenkirchen und des 25. Jahrestages der „Friedlichen Revolution“ von 1989. Zahlreiche Veranstaltungen gab es dazu: Gottesdienste, Vorträge, Lesungen und Diskussionen. Zu schade, wenn diese Begegnungen mit Theologen, Politikern, Philosophen und Schriftstellern nur Momentaufnahmen geblieben wären. Deshalb hat die Evangelische Kirchengemeinde Nordrügen ein Heft herausgegeben, die Nummer 1 der Altenkirchener Hefte mit dem Titel „Wie es wirklich war“.
Das Gedicht „Die Mauer“ von Reiner Kunze, Fotos von Harald Hauswald vom Ende der Mai-Demonstration 1987 in Berlin und eine Illustration von Juliane Ebner runden dieses kleine, aber inhaltlich starke Heft ab.
In den Kirchen von Altenkirchen, Bobbin und Wiek liegen diese Hefte aus und können zum Preis von vier Euro erworben werden.
Hier nun einige Zitate aus dem Altenkirchener Heft Nr. 1:
„Die DDR ist wahrscheinlich heute der am gründlichsten erforschte Teil der deutschen Geschichte, weil die Akten der DDR allergrößtenteils seit 1991 ohne Sperrfristen geöffnet wurden. . . Ergebnisse, aufgrund derer sich alles plötzlich ganz anders darstellt, sind schlechterdings nicht mehr zu erwarten. Dafür wissen wir einfach schon zu viel.“
Prof. Richard Schröder
„Spaziergänge am Meer, die salzige Luft und der Wind können dabei helfen, die eigenen Gedanken zu sortieren und Prioritäten zurückzusetzen, die in der Hektik des politischen Alltags bisweilen aus dem Blick geraten. . . Die Sehnsucht nach Freiheit hat viele von uns damals getragen; und am Ende hat der Glauben an diese Freiheit Mauern überwunden, ja Mauern zum Einsturz gebracht.“
Dr. Angela Merkel
„Verfolgt man friedensethische Debatten 25 Jahre nach der Friedlichen Revolution, so kann man den Eindruck gewinnen, sie seien durch eine Wiederkehr der militärischen Gewalt als Mittel der Politik gekennzeichnet. . .
Die Friedliche Revolution von 1989 hält. . . auch heute noch eine Reihe wichtiger Einsichten bereit. Die wichtigste besteht in den schlichten Worten: „Ohne Gewalt“. Wir erinnern uns – ganz besonders im Oktober und November dieses Jahres – an die Revolution der Kerzen und Gebete.“
Altbischof Prof. Wolfgang Huber
„So ungerecht waren die Güter dieser Welt zur Zeit Jesu verteilt. Wie sieht das heute aus? Es gibt leider noch immer Millionen von Menschen, die vor die Hunde gehen, während wir andere viel mehr haben, als wir eigentlich brauchen. Und obendrein stehen wir nun vor einer globalen Erwärmung, die zunächst vor allem die Ärmsten der Welt trifft. . . Die Armen zu übersehen ist leider nicht nur Geschichte. In unserer Welt sind es die Einflussreichen, die Trendsetter, die Provokateure, die einen Namen haben.“
Bischof Peter Fischer-Møller
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