Jana Kallius | Touristikerin aus Neuendorf/Hiddensee, Jahrgang 1966
Segelboot zum Mauerfall und Hausmarke auf der Haut
Jana Kallius ist ein richtiges Inselkind. In Neuendorf auf Hiddensee ist Jana Schlieker, so hieß sie damals, aufgewachsen, in einem Dorf, das keine Gartenzäune hat und in dem weiße, schilfgedeckte Häusern stehen. Wer den DEFA-Film „Lütt Matten und die weiße Muschel“ kennt, der kann sich in etwa vorstellen, wie die Insel in Janas Kindheit ausgesehen hat. Mit ihren Freunden, Geschwistern, Cousins und Cousinen war sie viel in der Natur unterwegs. Das war ihr Kindergarten und Abenteuerspielplatz. Die Großen haben auf die Kleinen aufgepasst und es gab eine Regel, an die sich alle zu halten hatten: Nie allein zum Hafen, nie allein an den Strand. Die Kindheit auf Hiddensee war für sie Freiheit.
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Als Jana älter wurde und das Segeln gelernt hatte, bekam sie Fernweh. Gern wäre sie einmal zu einem Törn rund Hiddensee gestartet oder zu den Kreidefelsen auf der dänischen Insel Møn gesegelt. Auch die Alpen hätte sie sehen wollen, aber „das Fernweh hielt sich in Grenzen“, wie sie sagt.
Der Insel ist sie sehr verbunden. Sie schnackt Plattdeutsch und trägt am Hals einen Bernstein mit ihrer Hausmarke, die sie sowieso auch sonst immer bei sich hat.
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Die Geschichte vom Mauerfall, die Jana Kallius im Video erzählt, sei an dieser Stelle noch einmal aufgegriffen: Ihr Freund hatte damals gleich nach der Grenzöffnung von wildfremden Leuten in Lübeck-Schlutup ein Segelboot geschenkt bekommen. Mit diesem Boot und den Fremden, die zu Freunden wurden, haben sie bis zu deren Tod mehrere gemeinsame Segeltörns unternommen.
Mehr Infos zum Thema Hausmarke: www.wirsindinsel.de/2014/11/20/die-insel-der-haus-und-fischereimarken/
Video und Foto: pocha.de
Insel Rügen. #25JAHRE
Nach dem Mauerfall in die Reisefreiheit. Deutschland feiert im Jahr 2015 „Silberhochzeit“: 25 Jahre Deutsche Einheit. Die Insel Rügen erinnert mit der Kampagne „#25JAHRE“ an jene Zeit vor und nach dem Mauerfall. Wie haben die Menschen auf Rügen, Ummanz und Hiddensee die gesellschaftliche Wende erlebt? Wie war ihr Leben in der DDR – an der unsichtbaren Mauer, die Ostsee hieß? Und wie ging es im neuen, vereinten Deutschland für sie weiter? Rügen hat sie: Menschen mit ihren spannenden Geschichten, authentisch, ehrlich, emotional, überraschend. Jede Woche des neuen Jahres steht für 52 dieser Gesichter, die immer freitags in Kurzfilmen auf Youtube (youtube.com/wirsindinsel), Vimeo und im Blog www.wirsindinsel.de gezeigt werden: Plattdänzer und Plattschnacker, „Ureinwohner“ und Neurüganer, Sänger, Künstler, Mitgestalter, eine Meisterin, der Wetterfrosch, der Nachbar und die Nachbarin. Spannende Geschichten, die zeigen, wie tief so manche Wurzel in die Rügener Geschichte hinein reicht, was Glück und was Heimat bedeuten und wie sich Zeiten und Menschen ändern, ob Wünsche und Träume wahr wurden oder Hoffnungen sich vielleicht doch nicht erfüllt haben. #25JAHRE ist ein Projekt voller Emotionen, ein Stück bewahrter Zeitgeschichte, ein Teil von Rügen.
2 Kommentare
11. September 2015 | 13:44
Hallo aus Putbus, ich komme öfter hier vorbei, dank facebook bin ich immer auf dem neuesten Stand ;-). Gefällt mir prima, besonders „Rügens Gesichter“, schön zu sehen, dass es viele nette Menschen gibt die die Insel genauso lieben wie ich. Fröhliche Grüße, MAndy
21. September 2015 | 13:43
Hallo nach Putbus! Herzlichen Dank für die lieben Worte, Mandy.
Beste Grüße aus der Redaktion und schöne Woche!