Michael Raelert: „Das hat sich letztes Jahr sehr gut angefühlt.“


Holger Vonberg ist gebürtiger und bekennender Rüganer. Sein Berufswunsch als Zweijähriger: „Urlauber Baabe“. Das hat nicht ganz geklappt. Ab 1991 war er als Journalist u. a. für den NDR, die OZ und den „Urlaubs-Lotsen“ auf der Insel unterwegs. Bis März... mehr

Strandräuber IRONMAN 70.3 Rügen: Interview mit Vorjahressieger Michael Raelert

 

Hallo Michael, eben noch gestartet bei der WM in Zell am See – knapp 14 Tage danach der IRONMAN 70.3 auf Rügen. Wie schafft man das – und wie lange brauchst Du, um Dich von einem Wettkampf zu erholen und wieder topfit zu sein?

 

Das Rennen in Zell am See ist leider nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte, aber nun muss ich nach vorne blicken. Die Wochen vor Zell waren völlig auf diesen einen Tag ausgelegt – danach heißt es kurz pausieren, um sich dann für den nächsten Wettkampf vorzubereiten. Mental wirkt das Rennen in Zell immer noch nach, körperlich brauche ich etwa eine Woche, um wieder auf einem richtig guten Niveau zu sein. Ich komme also fit nach Rügen und nehme das gute Gefühl von letztem Jahr mit ins Rennen.

 

Ist die Halbdistanz des echten IRONMAN, also der IRONMAN 70.3, wie wir ihn am 13. September auf Rügen zum 2. Mal starten, für Dich und die anderen Profisportler eher ein Spaziergang?

 

Ganz und gar nicht! Abgesehen davon, dass ich mich wirklich sehr freue, an den Start gehen zu können, ist ein Rennen mit rund vier Stunden Wettkampfzeit alles andere als ein Spaziergang. Das Tempo ist auf der IRONMAN-70.3-Strecke von Beginn an sehr hoch, und dies ändert sich auch bis zum Zieleinlauf nicht.

 

Im vergangenen Jahr hast Du ja den ersten Strandräuber IRONMAN Rügen 70.3. gewonnen, eine Regenschlacht, bei der das Schwimmen wegen des Sturmes leider ins Wasser gefallen ist. Freust Du Dich schon auf die Neuauflage?

 

Ich freue mich sehr! Trotz der widrigen Witterungsbedingungen habe ich die Premiere noch in sehr guter Erinnerung und bin sehr froh, dass ich wieder an den Start gehen kann. Und ich bin mir sicher: Dieses Mal schwimmen wir auch und machen das Rennen komplett.

 

Welche Sportart beim Triathlon liegt Dir am besten und wie sieht Dein Trainingskalender aus?

 

Der Vorteil sowohl bei mir als auch bei meinem Bruder Andy ist, dass wir beide sehr ausgeglichen sind und keine wirkliche Schwäche in einer der drei Disziplinen haben.

 

Hast Du Angst vor Stürzen und Verletzungen beim Training und Wettkampf?

 

Angst nicht, aber immer ist natürlich ein gewisser Respekt mit dabei. Im Leistungssport kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Ich hoffe, dass ich nach meiner langen Auszeit im vergangenen Jahr von Verletzungen und Stürzen verschont bleibe.

 

Welche Eindrücke hast Du im vergangenen Jahr von der Insel Rügen mitgenommen?

 

Es war nass! Es war schön! Es hat Spaß gemacht! Ich komme gerne wieder!

 

Wo würdest Du hier am liebsten Urlaub machen?

 

Ich war auch abseits des Rennens im Vorjahr schon einige Mal in Binz und fühle mich hier sehr wohl. Ich denke, es ist nicht nur ein ausgezeichneter Platz für einen Triathlon, sondern auch, um sich aktiv zu erholen und einige schöne Tage zu verbringen.

 

Sicherlich ist Deine Ernährung absolut auf den Sport eingestellt. Was steht denn auf dem Speiseplan – beim Training, am Wettkampftag und während des Triathlons? Wie viele Kilokalorien und Flüssigkeit musst Du zu Dir nehmen?

 

Um ehrlich zu sein, arbeiten wir vielleicht Trainingseinheiten sehr akkurat ab, aber nicht einen Ernährungskalender. Eine ausgewogene Ernährung mit kleinen „Sünden“ ist gut und auch wichtig, denn dem Körper wird durch das Training und die Rennen ohnehin vieles abverlangt. Im Rennen ist es etwas anderes, da muss man gut darauf achten, dass man sich regelmäßig mit Energie-Nachschüben gut versorgt und ausreichend Flüssigkeit zuführt. Andy und ich setzen auf die Produkte unseres Partners Powerbar. Im Wettkampf nehmen wir energiereiche Getränke und Gels zu uns.

 

Darfst Du Dir denn zwischendurch (ich meine während der Trainingsphase) auch mal ein leckeres Fischbrötchen genehmigen?

 

Aber klar, auch ein Burger, Schokolade etc. kann man sich gerne mal gönnen.

 

Was würdest Du den Amateuren raten, die zum ersten Mal beim Triathlon mitmachen?

 

Lasst es ruhig angehen, und setzt euch kleine Zwischenziele, d.h. erst ist das Ziel das Schwimmen gut zu beenden und weiter geht es nach der Wechselzone. Bei der Radstrecke kann man sich auch noch zusätzlich kleinere Zwischenziele setzen, z.B. von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation. Beim Laufen sieht es dann genauso aus. Wenn es mal nicht so rund läuft zwischendurch, versucht jeden Moment des Wettkampfs aufzusaugen und zu genießen. Auch wenn es manchmal hart ist, Triathlon macht richtig Spaß!

 

Welches Ziel hast Du Dir für den 2. Strandräuber IRONMAN 70.3 Rügen gesetzt?

 

Das ist schnell gesagt: Ich möchte meinen Titel verteidigen und zum zweiten Mal gewinnen. Das hat sich letztes Jahr sehr gut angefühlt.

 

Worauf freust Du Dich am meisten, wenn Du an die Insel Rügen denkst?

 

Das Wasser, die Seeluft, die Schönheit der Region – und auf das Rennen am 13. September.

 

Vielen Dank! Die Inselexperten drücken Dir alle Daumen für den 2. Sieg beim 2. Strandräuber IRONMAN 70.3 Rügen!

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