EINSZUEINS Rügen: Kunsterlebnis in Kartzitz und Pansevitz


Holger Vonberg ist gebürtiger und bekennender Rüganer. Sein Berufswunsch als Zweijähriger: „Urlauber Baabe“. Das hat nicht ganz geklappt. Ab 1991 war er als Journalist u. a. für den NDR, die OZ und den „Urlaubs-Lotsen“ auf der Insel unterwegs. Bis März... mehr

Wenn es an diesem Wochenende im Schlosspark Pansevitz und Gutspark Kartzitz wieder einmal „EINSZUEINS Rügen“ heißt, dann werden dort nicht etwa Fußballspiele ausgetragen, die unentschieden enden. Wer sich für die Veranstaltung „EINSZUEINS Rügen – The occasion of a weekend on the Island of Rügen“ entscheidet, der wird am 22. und 23. August überrascht. Und zwar mit Kunst, Musik, Performance und Kulinarik, arrangiert von der Künstlerin Isabel Lewis, die aus der Dominikanischen Republik stammt. Sie hat Tanz, Choreografie und Literaturkritik studiert und ist weltweit mit ihren „Occasions“ unterwegs. Diese fantasievollen Ereignisse sind immer geprägt von den Orten, an denen sie stattfinden. Sie sind eine Einladung ans Publikum, gemeinsam in gastlicher Atmosphäre eine sinnliche, intellektuell anregende künstlerische Erfahrung zu machen. Der Eintritt ist frei.

 

Die beiden ausgewählten Orte auf Rügen für die Veranstaltung EINSZUEINS, der Schlosspark Pansevitz und der Gutspark Kartzitz, versprechen viel, denn es sind Orte mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Orte voller Mystik – mit unsichtbaren Quellen der Inspiration.

 

Kartzitz
Kartzitz wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Seit jener Zeit – bis zum Ende des 19. Jahrhunderts – war das Gut ununterbrochen im Besitz der Familie zu Usedom. Diese Familie ließ Mitte des 18. Jahrhunderts ein großes Herrenhaus und zwei Kavalierhäuser errichten und den Garten im Stile des Barocks gestalten. Die zwei symmetrisch angelegten Kastanienalleen zu beiden Seiten des Gutshauses zeugen noch davon. Um 1800 wurde der größere Teil des Areals im Stile eines englischen Landschaftsparks mit Teichen und Wasserläufen ausgebaut.

Nach der Enteignung der letzten Gutsbesitzer 1945 im Zuge der Bodenreform zogen Flüchtlingsfamilien in das Haus und das Dorf wurde aufgesiedelt. Der Gutspark verwilderte zusehends. Anfang der 1990er Jahre erwarb die Grafenfamilie Knyphausen, bis 1945 Besitzer des benachbarten Gutes Pansevitz, das Gut Kartzitz. Die Gutsanlage und der rund sieben Hektar große Landschaftspark sind mittlerweile umfassend renoviert worden. (www.gut-kartzitz.de)

 

Pansevitz
Das Gut Pansevitz wurde im Jahre 1314 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Den Park legte man in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Barockgarten an. Er erstreckte sich einst rund um das vorhandene Schloss-Ensemble. Auf etwa 40 Hektar erweitert und im Stile eines englischen Landschaftsgarten umgestaltet wurde er im 19. Jahrhundert. Sehr bedeutend sind die fremdländischen Baumarten und die malerische Liebesinsel im Wundersee. Bis zur fast völligen Zerstörung des Schlosses im Jahre 1963 war der Park Teil der Gutsanlage Pansevitz. Den letzten Besitzern, Graf und Gräfin Knyphausen, gelang es nach Besiegelung der Deutschen Einheit, die wesentlichen Bereiche des Parks zu kaufen und mit finanzieller Hilfe verschiedener Geldgeber zu restaurieren. Die Teiche wurden entschlammt, Wege nach alten Plänen freigelegt, Sichtachsen ausgeholzt und alte Freiflächen wieder hergestellt. Als Außenstandort der Expo 2000 konnte die Parkanlage als eine der wertvollsten auf Rügen wieder reaktiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Von der gesicherten Treppe des einstigen Renaissanceschlosses hat der Besucher einen weiten Blick über den Park, der seit 2006 auch als Friedwald genutzt wird.

 

www.gut-kartzitz.de

 

www.stiftung-schlosspark-pansevitz.de

 

 

www.crane.tv/isabel-lewis

 

Fotos: Holger Vonberg

Weitere Infos: stiftung-schlosspark-pansevitz.de und EinszuEins


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