Silke Stephan | Reiseverkehrskauffrau aus Klein Kubitz, Jahrgang 1962
Bei der Sanddornhexe hat es gefunkt
Silke Stephan wohnt weitab vom Lärm der Städte, fern vom Trubel der Ostseebäder. Sie lebt im wunderbaren Westen der Insel Rügen. Die letzten Meter zu ihrem Haus führen über eine uralte Kopfsteinpflasterstraße durch eine Allee. Vor der Haustür: der Kubitzer Bodden zum Greifen nah. Am Horizont: die markante Silhouette der Hansestadt Stralsund. Im Süden: die kleine Insel Liebitz. Zu dieser Insel ist Silke als Kind oft gepaddelt – mit Brehms Tierleben an Bord, um die Pflanzen- und Tierwelt auf diesem rund 1000 Meter langen und 700 Meter breiten Eiland zu bestimmen. Sie kennt die unterschiedlichen Gräser, die Weiden, die Lach- und Sturmmöwen, den Teichrohrsänger, den Blauhänfling und Buchfink, auch Enten, Gänse, Uferschwalben. Ihr Berufswunsch stand damals fest: Biologin.
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Mehr als 13 Einwohner wurden in Klein Kubitz nie gezählt. Kein Wunder also, dass der Ort für sie irgendwann zu klein wurde und Fernweh aufkam. Die Biologie rückte in den Hintergrund. Als Funkerin wollte Silke auf die Weltmeere hinausfahren, neue Länder und andere Menschen kennen lernen, Abenteuer erleben. Das war ihr großer Traum. So erlernte sie den Beruf des Fernmeldetechnikers, obwohl die Natur ihr mehr zusagte. Mit der Seefahrt wurde es zwar nichts, dafür heuerte sie bei der Seefunkstation „Rügenradio“ in Glowe an. Von dort aus hielt sie als „Landratte“ in den 1980er Jahren Kontakt zu den Hochseefischern der DDR und zu den Schiffen der Deutschen Seereederei, die damals weltweit unterwegs waren.
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Wer Silke Stephan als Reiseleiterin oder als Sanddornhexe erlebt, der merkt schnell, wie sehr sie ihre Insel liebt und wie engagiert sie sich einsetzt für die nachhaltige Entwicklung ihrer Heimat. „Der Frieden liegt mir besonders am Herzen“, sagt sie. Darum sei sie sehr glücklich, dass eine friedliche Revolution zur deutschen Einheit geführt habe. Aber es gibt noch ein Datum, das ihr wichtig ist.
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www.sanddornhexe-inselruegen.de
Foto/Video: pocha.de
Insel Rügen. #25JAHRE
Nach dem Mauerfall in die Reisefreiheit. Deutschland feiert im Jahr 2015 „Silberhochzeit“: 25 Jahre Deutsche Einheit. Die Insel Rügen erinnert mit der Kampagne „#25JAHRE“ an jene Zeit vor und nach dem Mauerfall. Wie haben die Menschen auf Rügen, Ummanz und Hiddensee die gesellschaftliche Wende erlebt? Wie war ihr Leben in der DDR – an der unsichtbaren Mauer, die Ostsee hieß? Und wie ging es im neuen, vereinten Deutschland für sie weiter? Rügen hat sie: Menschen mit ihren spannenden Geschichten, authentisch, ehrlich, emotional, überraschend. Jede Woche des neuen Jahres steht für 52 dieser Gesichter, die immer freitags in Kurzfilmen auf Youtube (youtube.com/wirsindinsel), Vimeo und im Blog www.wirsindinsel.de gezeigt werden: Plattdänzer und Plattschnacker, „Ureinwohner“ und Neurüganer, Sänger, Künstler, Mitgestalter, eine Meisterin, der Wetterfrosch, der Nachbar und die Nachbarin. Spannende Geschichten, die zeigen, wie tief so manche Wurzel in die Rügener Geschichte hinein reicht, was Glück und was Heimat bedeuten und wie sich Zeiten und Menschen ändern, ob Wünsche und Träume wahr wurden oder Hoffnungen sich vielleicht doch nicht erfüllt haben. #25JAHRE ist ein Projekt voller Emotionen, ein Stück bewahrter Zeitgeschichte, ein Teil von Rügen.
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