Frühlingszeit ist Heringszeit auf Rügen


Berichte von Einheimischen.

Ein untrügliches Zeichen für den Frühling: die Heringsangler auf dem alten Rügendamm, in Booten auf dem Strelasund oder in Wathosen an der Wittower Fähre. Die Petrijünger kommen aus Mecklenburg-Vorpommern, sogar aus Brandenburg und Berlin, um mit leichten Paternostersystemen dem Silber dem Meeres nachzustellen. Anglerglück ist in diesen Tagen garantiert, denn in Massen strömen die Heringe jetzt in ihre Laichgebiete – in die Boddengewässer. Auch die Fischer freuen sich über reichen Fang. Die Netze sind gut gefüllt. Über Bordfunk kam in den vergangenen Tagen eine Durchsage: „Du, wir können mit unserem Kutter nicht untergehen. Wir stehen auf Hering!“

Hering satt gibt es auch in den Gaststätten der Insel.

Ob frisch gebraten oder sauer eingelegt – Hering ist in aller Munde und lecker, weil es frischer nicht geht.
Ein Grund mehr, die heimische Küche zu probieren. Auch bei den Heringstagen am Kap Arkona steht dieser Schwarmfisch im Mittelpunkt. Vom 28. März bis 12. April gibt es frischen Räucherhering in Vitt und auf dem Rügenhof, Brathering, Pfefferhering, leckere Fischgerichte in den Gaststätten in Putgarten, Gaststätte Arcun am Kap und im Goldenen Anker im traditionsreichen Fischerdorf Vitt.
Vielleicht bekommen Sie beim Verkosten ja auch Lust, mal selbst Hering zuzubereiten.
Wie wäre es mit eingelegtem Pfefferhering?

Hier unser Inselexperten-Tipp:
Wir empfehlen, direkt beim Fischer zu kaufen, wenn er in Baabe am Strand, an der Wittower Fähre, im Hafen von Wiek oder in Lauterbach den Hering aus den Netzen pukt. Ein kleiner Schnack dazu, vielleicht noch ein Foto fürs Urlaubsalbum. Und schon kann es losgehen: Gut gekühlt – ab nach Hause.

Das Filetieren des Herings ist Übungssache, aber schnell zu erlernen. Auf youtube finden Sie nützliche Anleitungen dazu.

Rezept für den Rügener Pfefferhering:
30 frische Heringe, 0,4 l Essigessenz, 1,5 l Wasser, 3 EL Salz, 6 EL Zucker, 1 EL Pfeffer, 3 große Zwiebelen und eine Hand voll Senfkörner

Die Heringe schuppen und ausnehmen und gründlich waschen. 1,5 l Wasser mit 0,4 l Essigessenz und 2 EL Salz mischen. Die Heringe in ein geeignetes Gefäß legen und mit der Lösung begießen. 24 Stunden ziehen lassen. Nun die Heringe filetieren (die Mittelgräte läßt sich jetzt ganz leicht lösen).

Eine Mischung aus 1 EL Salz, 6 EL Zucker und 1 EL Pfeffer zubereiten. Die Zwiebeln in Ringe schneiden. Die Heringe in ein geeignetes Gefäß schichten und dabei die Zwiebeln und die Gewürzmischung dazwischen schichten. Kalt stellen und ziehen lassen. Am leckersten schmecken sie wenn sie 48 Stunden gezogen haben.

Guten Appetit!

 

…und noch ein Tipp: der Autor Holger Teschke hat ein erstaunliches Buch über Heringe geschrieben mit dem Motto „Vom Hering lernen heisst überleben lernen“



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