Walter Goes | Künstler, Jahrgang 1950
Lebt in Bergen auf Rügen und träumte 1989 von einer neuen, echten und ehrlichen Deutschen Demokratischen Republik.
Der 4. November 1989 hat sich tief in das Gedächtnis von Walter Gustav Goes eingebrannt, die Demonstration auf dem Berliner Alexanderplatz.
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Nur kurze Zeit später erhielt der Rügener Künstler einen außergewöhnlichen Anruf.
Zwei Jahre zuvor war seine zweite Mailart-Ausstellung in der Orangerie unter dem Titel „Künstlerbriefe/Briefzeichnungen“ von der SED auf Veranlassung der Staatssicherheit verboten worden, weil Künstler aus Ost und West involviert waren. Umso mehr überraschte ihn dieses Telefonat.
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Rund 3.000 Rüganer versammelten sich schließlich auf dem Bergener Marktplatz.
Da war die Mauer in Berlin, die Grenze, die Ost und West seit dem 13. August 1961 trennte, schon gefallen. Walter G. Goes hat die Demonstranten auf dem Markt begrüßt. „Ein großer, aufregender Moment“, wie er sagt. Und niemand wusste, wie sich das Rad der Geschichte weiterdrehen würde. Seine Rede von einst, getippt auf einer alten Schreibmaschine, hat der Sammler natürlich aufgehoben, hier ein kleiner Auszug.
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Der Slogan „Keine Gewalt“ hat auch die Türen der Bergener Stasizentrale geöffnet, erinnert sich Walter G. Goes.
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Der Künstler hatte aber auch andere Zeiten erlebt, Zeiten, in denen offene Worte verheerende Folgen nach sich ziehen konnten.
Dass es Veränderungen in der DDR geben musste, das spürten viele Bürger in diesem Land. Für Walter G. Goes war der bevorstehende 200. Jahrestag der Französischen Revolution (1789-1799) ein außerordentlich bedeutender Anlass, sich künstlerisch mit diesem Thema auseinander zu setzen.
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Der Künstler gehörte keiner Partei an. Er war auch in keiner Bürgerbewegung wie dem „Neuen Forum“ aber sehr verbunden mit der Bewegung „Demokratie – jetzt“. Goes zählte sich zu den Bürgerbewegten.
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Walter G. Goes, ein Künstler auf Rügen. In diesem Jahr feiert er seinen 65. Geburtstag. 40 Jahre davon lebte er in der DDR, 25 Jahre im wiedervereinten Deutschland.
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Insel Rügen. #25JAHRE
Nach dem Mauerfall in die Reisefreiheit. Deutschland feiert im Jahr 2015 „Silberhochzeit“: 25 Jahre Deutsche Einheit. Die Insel Rügen erinnert mit der Kampagne „#25JAHRE“ an jene Zeit vor und nach dem Mauerfall. Wie haben die Menschen auf Rügen, Ummanz und Hiddensee die gesellschaftliche Wende erlebt? Wie war ihr Leben in der DDR – an der unsichtbaren Mauer, die Ostsee hieß? Und wie ging es im neuen, vereinten Deutschland für sie weiter? Rügen hat sie: Menschen mit ihren spannenden Geschichten, authentisch, ehrlich, emotional, überraschend. Jede Woche des neuen Jahres steht für 52 dieser Gesichter, die immer freitags in Kurzfilmen auf Youtube (youtube.com/wirsindinsel), Vimeo und im Blog www.wirsindinsel.de gezeigt werden: Plattdänzer und Plattschnacker, „Ureinwohner“ und Neurüganer, Sänger, Künstler, Mitgestalter, eine Meisterin, der Wetterfrosch, der Nachbar und die Nachbarin. Spannende Geschichten, die zeigen, wie tief so manche Wurzel in die Rügener Geschichte hinein reicht, was Glück und was Heimat bedeuten und wie sich Zeiten und Menschen ändern, ob Wünsche und Träume wahr wurden oder Hoffnungen sich vielleicht doch nicht erfüllt haben. #25JAHRE ist ein Projekt voller Emotionen, ein Stück bewahrter Zeitgeschichte, ein Teil von Rügen.
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