Stand Up Paddling, übersetzt „im Stehen paddeln“, ist einer der letzten Trends der Surfszene, der aus den USA nach Europa und Deutschland „rübergeschwappt“ ist. Hinter dem scheinbar hochtrabenden Anglizismus versteckt sich jedoch nicht ein weiterer Extremsport, der nur für junge Wilde mit technisch hochkomplexer Ausrüstung zu erlernen ist, nein, Stand Up Paddling, kurz auch SUP genannt, ist quasi der „Breitensport“ der Surfszene. Denn auf den breiten und damit sehr kippstabilen Boards mit rutschfester Oberfläche findet jeder ganz schnell das Gleichgewicht und kann stehend mit einem langen Stechpaddel sanft über die Boddengewässer vor Rügens Küsten gleiten.
Die aufblasbaren Boards sind jedoch in keinster Weise als bessere Luftmatratze zu sehen, sondern durch komplexe Technologie trotz Luftfüllung sehr stabil, allerdings mit dem Vorteil, dass die teilweise über vier Meter langen Boards auch mit einem VW Golf zum Wasser transportiert werden können.
Rügens seichte Boddengewässer mit weiten Stehbereichen sind zum Stand Up Paddling ideal geeignet.
Denn auch wenn sich die Pioniere des Stand Up Paddlings auf Hawaii gleich in die Wellen stürzten, ist der Sport auf Rügen eher an den Bodden zu Hause. Auf den Boards trifft man dann ganz unterschiedliche Menschen: Windsurfer und Kiter, die den sonnigen Flautentag aktiv nutzen wollen, Eltern mit Kind auf dem Bug, Surfer mit Hund (wahlweise auf dem Board oder nebenher schwimmend) oder auch Freunde jeder Altersgruppe, die die Boddenufer entlangpaddeln und die Sonne mit gelegentlichen Badestopps genießen. Im Westen der Insel ist eine Session zum Sonnenuntergang besonders schön, wenn die große rote Scheibe langsam hinter Hiddensee in der Ostsee verschwindet, man bei der Rückkehr ans Ufer die letzten Sonnenstrahlen auf der Haut fühlt und einfach tiefenentspannt Paddel und Board aus dem Wasser trägt.
Eine SUP-Session ist Entspannung pur, kein Alltagslärm, kaum andere Wassersportler, nur das leise Plätschern des Boards, das langsam über die seichte Wasseroberfläche gleitet und das Geräusch vom Eintauchen des Paddels.
Ähnlich wie beim klassischen Paddeln mit einem Kanu kann man die Natur, in der man sich bewegt sehr intensiv und in Ruhe wahrnehmen und hat genug Zeit Flora und Fauna zu beobachten. Ganz nebenbei trainiert das Stand Up Paddling durch den aufrechten Stand beim Paddeln aber auch noch nahezu alle Muskelpartien und die Sonne zaubert – Eincremen nicht vergessen! – eine leichte Sommerbräune auf den Körper. Somit ist es also Sport, Genuss und Entspannung in einem – wenn das nichts ist!
Inselexperten-Tipp:
Rügens Wassersportschulen bieten die Boards stunden- oder tagesweise zum Verleih:
Insel Ummanz
Windsurfing Rügen
www.windsurfing-ruegen.de
Dranske
Rügenpiraten
www.ruegen-piraten.de
Groß Banzelvitz
Rügen Kite
www.ruegen-kite.de
Thiessow
Proboarding
www.sup-ruegen.de
Altefähr
Sail and Surf
www.segelschule-ruegen.de
Drewoldke
FLY-A-KITE
www.fly-a-kite.de
3 Kommentare
29. Dezember 2014 | 15:33
Hab das Stand-Up-Paddling letztes Jahr auf Hawaii bewundert und mittlerweile auch schon an europäischen Stränden gesehen… aber ob ich mutig genug bin das zu versuchen? *grübelgrins* 😉
31. Dezember 2014 | 07:48
@Reiseblog. Nur Mut. SUP macht sehr viel Spaß. Der Spot „Suhrendorf“ auf Ummanz ist zum Testen genau der Richtige und gleichwohl Deutschlands größtes Stehrevier (12 Kilometer Länge und 300 Meter Breite). Bis bald. Dein Team der Insel Rügen.
4. Januar 2015 | 20:53
Trotz des verlockenden Teaserbilds mit dem Paddler mit freiem Oberkörper empfiehlt es sich vor allem für Einsteiger in unseren Breitengraden immer einen Neoprenanzug anzuziehen. Man fällt schnell mal ins Wasser und dann wird einem bei ein wenig Wind selbst im Hochsommer auf dem Wasser schnell kalt. Auf Hawaii hat man solche Probleme aber nicht 😉