Donnerstags ist Backtag an der Bockwindmühle in Altensien. Dann knetet Bäckermeister Ehrke den Sauerteig ordentlich durch und schiebt leckere Brote nach altem pommerschem Rezept in den Holzbackofen.
Um 1700 schlossen die Müller der Insel Rügen sich zum „Rügenschen Mülleramt“ zusammen. Wenn es in der Zunft Streit gab, sorgte ein unabhängiger Schiedsherr für Ordnung. Dazu traf man sich auf den so genannten „Morgensprachen“. Dabei wurde mit tonnenweise Bier pfundweise Rindfleisch und auch ordentlich gefeiert, wie alte Verpflegungslisten beweisen. Schon 1396 wurde eine Bockwindmühle im benachbarten Lancken-Granitz in den Urkunden erwähnt.
Das Dorf Altensien ist ein schönes Ausflugsziel mit dem Fahrrad und die Bockwindmühle ist etwas Besonderes – denn bäuerliche Kleinmühlen zum Schroten, wie diese gab es nur sehr wenige. Außer der hölzernen Mühle, die gelegentlich auch in Betrieb genommen wird, stellt eine Ausstellung im Gerätehaus die Geschichte der Mühlen im Südosten der Insel Rügen dar. Im Sommer wird regelmäßig donnerstags um 14 Uhr der Holzbackofen angeheizt, um nach altem pommerschem Rezept Brot zu backen. Wenn Bäckermeister Otto Ehrke aus Sellin zu Pfingsten, das erste „suurdeig brod“ in den Ofen einschießt – dann stehen alle drumherum und lecken sich die „Schnuten“.
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