Wir schreiben das Jahr 1978: Als erster Deutscher fliegt Siegmund Jähn (DDR) ins All. Der Kranich ist Vogel des Jahres in Deutschland. In Las Vegas besiegt der Boxer Leon Spinks den großen Mohammed Ali und wird Weltmeister. Der Rostocker und spätere Triathlet Andreas Raelert wird zwei Jahre alt. Und auf Hawaii schlägt die Geburtsstunde des IRONMAN: 15 Extrem-Ausdauersportler aus den USA wollen bei dieser Weltmeisterschaft ihre Grenzen ausloten. Wollen freiwillig 3,86 Kilometer (2,4 Meilen) schwimmen, 180,2 Kilometer (112 Meilen) Rad fahren und zur Krönung des Ganzen einen Marathon laufen (42,196 Kilometer = 26,2 Meilen).
Nach knapp 12 Stunden erreicht der Taxifahrer und Extremsportler Gordon Haller fast unbeachtet von der Öffentlichkeit das Ziel. Unterwegs, so wird erzählt, habe er nach dem Schwimmen geduscht, nach dem Radfahren in einem Brunnen gebadet und ein Interview gegeben. Andere Starter stillten ihren großen Hunger zwischendurch in einem Schnellrestaurant. Einer soll gar Bier getrunken haben, weil seine Wasserflasche leer war. Nur zwölf Männer erreichten das Ziel. . .
Der IRONMAN Hawaii entwickelte sich nach seiner doch eher verhaltenen Premiere von 1978 zum bekanntesten und spektakulärsten Triathlon der Welt. Doch wie kam es überhaupt zu diesem Wettkampf? Überliefert ist, dass sich im Vorfeld mehrere Extremsportler darüber die Köpfe zerbrochen hatten, wer denn wohl die härtesten Athleten im ganzen Land seien: die Schwimmer, die Marathon-Läufer oder die Radrennfahrer? Da alle drei Sportarten auf Hawaii bereits ihre Einzelwettkämpfe hatten, den Schwimmwettbewerb „Waikiki Rough Water“ (2,4 Meilen), das Around-Oahu-Radrennen, eine ursprünglich zweitägige Radrennveranstaltung über 115 Meilen, und den Honolulu-Marathon (26,2 Meilen), kam es zu diesem neuen, außergewöhnlichen Dreiklang. Der Triathlon wurde aus der Taufe gehoben – als ein Wettkampf ohne Pause. „Whoever finishes first, we’ll call him the IRONMAN“ oder „Wer auch immer als Erster ins Ziel kommt, den nennen wir IRONMAN“, soll der U.S. Navy Commander und Mitorganisator John Collins gesagt haben.
Der Triathlon IRONMAN Hawaii findet jedes Jahr im Oktober statt und gilt als einer der schwierigsten Ausdauerwettkämpfe der Welt. Neben der extremen Länge der Wettkampfstrecke kommen auf Hawaii die erschwerenden Bedingungen hinzu, denen die Athleten während des Rennens ausgesetzt sind. Neben der Hitze von zum Teil über 40 Grad Celsius können die aufkommenden Mumuku-Winde vor allem auf der Radstrecke das Rennen stark beeinflussen, zumal dort – wie bei allen IIRONMAN-Rennen – das Windschattenfahren strikt untersagt ist.
Seit 2006 gibt es die IRONMAN 70.3-Rennserie über die halbe IRONMAN-Distanz. Über Qualifikationsrennen weltweit können die Teilnehmer für die IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaft oder für den IRONMAN Hawaii nominiert werden. In diesem Jahr erstmals auch auf Deutschlands größter Insel: auf Rügen.
In den Geschichtsbüchern wird eines Tages ganz sicher zu lesen sein: Wir schreiben das Jahr 2014. Bundeskanzlerin Angela Merkel feiert ihren 60. Geburtstag. Deutschland wird zum vierten Mal Fußballweltmeister. Der Grünspecht ist Vogel des Jahres. Und auf Deutschlands größter Insel schlägt am 14. September die Geburtsstunde des „Strandräuber IRONMAN 70.3 Rügen“. Der Beginn einer erfolgreichen Wettkampfserie in einzigartiger Kulisse mit begeisterten Zuschauern und perfekten Gastgebern.
P.S.: Im August 2015 wird übrigens die IRONMAN 70.3 World Championship in Zell am See (Kaprun, Österreich) ausgetragen. Und 2018 findet die nächste WM in Deutschland statt . . .
Mehr Informationen zum den aktuellen Wettkämpfen und zum „Strandräuber IRONMAN 70.3 Rügen“ unter:
Kommentare sind geschlossen.