Über dreißig Jahre lang hat die Tänzerin und Tanzpädagogin Gret Palucca (1902-1993) ihre Sommer auf der Insel Hiddensee verbracht. In magischen Momenten eines Videos auf Youtube kann man sie auf der von ihr geliebten Insel beim Strandspaziergang erleben oder eine Aufführung ihres Ausdruckstanzes „Serenata“ aus den dreißiger Jahren sehen. Das Engagement eines Vereins zu Rettung ihres Hauses war leider nicht erfolgreich und das 1961 erbaute Domizil wurde 2009 abgerissen.
In den zwanziger Jahren war die Palucca in Dresden ein Star und wurde von den heute berühmten Künstlern der Moderne verehrt. Die eigene Schule für „Freien Tanz“ musste sie in der NS-Zeit schließen. Obwohl sie jüdischer Herkunft war, erhielt sie jedoch kein Tanzverbot. 1945 eröffnet sie die Schule wieder, die 1949 als „Fachschule für künstlerischen Tanz“ verstaatlicht wurde. Stets hatte Palucca den Konflikt zwischen klassischem und modernem Tanz auszugleichen, erst 1993 erhielt die Schule den Status einer Akademie, in der beide Richtungen gleichgestellt wurden. Für Palucca hatte die Improvisation immer einen hohen Stellenwert – sowohl in der Lehre als auch in der Kunst. Zur Palucca Woche auf Hiddensee können Besucher etwas davon erleben, wenn Schüler der bisher einzigen Hochschule für Tanz in Deutschland (Dresden) ihre Tanzimprovisationen vor der Naturkulisse der Insel aufführen.
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