Eine Badewanne namens Ostsee – Der perfekte Strandtag


Seit 2004 arbeitet Janet Lindemann als Freie Journalistin auf der Insel Rügen. Sie interessiert sich besonders für die Themen Kultur, Natur, Tourismus und Reisen. Ihre Text- und Bildbeiträge erscheinen unter anderem im Sommer-Magazin der Ostsee-Zeitung, dem Magazin für schlaue Eltern... mehr

Raus aus den Federn und ab in den Buddelkasten. Aber nicht in irgendeinen Buddelkasten, sondern in den größten, den Deutschlands Nordosten zu bieten hat.
Gemeint sind die traumhaften Sandstrände der Insel Rügen. Zu den schönsten gehören der über zehn Kilometer lange Strand auf der Schaabe – einer schmalen Landverbindung zwischen den Halbinseln Jasmund und Wittow – und die feinsandigen Strände an der Bäderküste im Südosten der Insel.

Immer wenn sich die Sommersonne am frühen Morgen über der Ostsee zeigt, verstauen die Kinder ihre Badesachen, Handtücher, Luftmatratze, Eimerchen und Schaufel im Bollerwagen und ziehen an der Bettdecke von Mama und Papa. Denn wenn die Sonne scheint, dann ist schließlich Tag und Zeit zum Aufstehen. Sätze wie: „Kinder, es sind doch Ferien!“ oder „Wir haben doch erst sechs Uhr!“ lassen die Kleinen da nicht gelten.

Der perfekte Tag am Strand beginnt für uns mit einem Frühstück am Meer.
Natürlich mit selbst gemachter Erdbeermarmelade und frischen Brötchen vom Bäcker nebenan. Während Mama die Picknickdecke ausbreitet, ist Papa schon mit der Kamera am Strand unterwegs, um die Morgensonne zu fotografieren. Mit dem immer höher steigenden Sonnenball füllt sich der Strand. Jogger laufen über warmen Sand, Badende springen in die Fluten, Strandmuscheln werden aufgebaut, Bernsteinsucher stochern mit Stöckchen zwischen angeschwemmten Hölzchen, Seetang und Muscheln.

„Komm, wir bauen eine Kleckerburg!“
Und schon sind die Kinder nach dem Frühstück mit Eimer und Schaufel verschwunden. Eimer für Eimer schöpfen sie kühles Wasser aus der riesigen Badewanne namens Ostsee. Die kleinen Hände tröpfeln das Wasser-Sand-Gemisch auf den Boden. Zentimeter für Zentimeter wächst die Burg in den blauen Inselhimmel. Zum Schluss wird sie mit Herzmuscheln, Seegras, Federn und Stöckchen verziert. Fertig ist das Kunstwerk!

Während Mama in ihrem Lieblingsmagazin liest und Papa die Luftmatratze aufpustet, planscht der Nachwuchs vergnügt im Wasser. „Mal sehen, wer am weitesten tauchen kann“ – „Klar, dass du gewinnst!“, rufen sie sich zu, und: „Das ist gemein!“ Aber das kleine Wortgefecht verklingt schnell – ein gemeinsam Schiffbau-Projekt fordert die volle Aufmerksamkeit der kleinen Strand-Streithähne: Aus einem Stück Zeitungspapier wird schnell noch ein Boot gefaltet. Wie weit es wohl schwimmt?
Nur eins fehlt noch zum Glück: Etwas Süßes! Auch am Strand. Und während das Schokoladeneis langsam in braungebrannten Kinderbäuchen verschwindet, sinkt die Sonne langsam tiefer. Müde und glücklich macht sich kleine Familienkarawane samt Handtüchern,Luftmatratzen, Eimerchen und Schaufel auf den Heimweg.

Ja, so ein Tag am Meer macht angenehm müde. Kaum haben die Kleinen ihrer Mama beim Einkuscheln in die weichen Betten zugeflüstert: „War das ein schöner Tag! Was machen wir morgen? Gehen wir wieder zum Strand?“, sind sie auch schon eingeschlafen. Und träumen von Kleckerburgen, Papierbooten und Schokoladeneis.



2 Kommentare

  • Peter Engemaier

    …das sind so schöne Bilder, ich sehne mich nach dem Strand, an dem ich den Himmelsstein fand! Morgen werde ich den Eisenmeteoriten dem Mineralogischen Institut der TU Braunschweig präsentieren! Prof. Oppermann hat mir bereits bestätigt, dass es sich um einen sehr seltenen Fund handelt! Ihr habt uns so wundervoll begleitet, ins Nautilus…Danke! Und wir hoffen, dass es so bleibt!? Ralf und du, liebe Janet, und die Kinder! Liebe Grüße aus Lehre, Edda weilt eben in Bautzen…und Fußball ist nicht mein Ding!

  • Peter Engemaier

    …und genau dort habe ich den Eisenmeteoriten gefunden, den ich vor 15 Jahren glühend des Nachts vom Himmel fallen sah, als wir am Strand bei Ückeritz auf Usedom lagen! Ist das nicht ein Wunder? Liebe Janet, Grüße an Ralf!