„Gottes Freund“: Störtebeker-Festspiele feiern heute in Ralswiek Premiere
Er gehört neben Norbert Braun, der ab 1993 als erster Störtebeker das Publikum begeisterte, zu den „alten“ Haudegen, zu den dienstältesten Schauspielern auf der Ralswieker Theaterbühne am Großen Jasmunder Bodden: Mike Hermann Rader. Er ist ein waschechter und mit allen Wassern gewaschener Rüganer. Mit seiner Familie lebt er in Breege, direkt am Wasser. Er kann sozusagen von der Küche aus auf sein Boot steigen und könnte, wenn er es wollte und keine Flaute herrschte, jeden Tag mit dem Segelboot zu seinem Arbeitsplatz fahren.
Als Mike Hermann Rader von Gudderitz nach Berlin zog, war er noch ein Kind. Später schnupperte er Theaterluft bei einem Praktikum am Metropol-Theater, studierte dann an der Humboldt-Universität, war freier Mitarbeiter beim Hörfunk und absolvierte von 1996 bis 1998 ein Schauspielstudium am Theaterstudio Berlin. Der Insel bleibt er treu: „Ich mag die Mentalität der Leute. Da ist ein Wort noch ein Wort. Und das findet man nicht mehr oft.“
In der aktuellen Störtebeker-Inszenierung „Gottes Freund“ ist er als Lars Larsson zu erleben, diesmal ohne Pferd. Aber auch so macht er als Hauptmann der schwedischen Söldnertruppe im Dienste der Mecklenburger, als Widersacher des Festungskommandanten von Stockholm (Norbert Braun) eine gute Figur. Auftritte in Ralswiek sind für ihn immer ein „Heimspiel“. Egal, wo er arbeitet, egal, wo er sich den Wind um die Nase wehen lässt: „Rügen bleibt immer.“ Und seine braunen Augen blitzen.
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