Deutschlands erstes bemanntes Forschungstauchboot


Berichte von Einheimischen.

Sie ist leuchtend gelb und hat einen besonders langen Atem: die GEO. Das erste deutsche bemannte Forschungstauchboot entstand nach den Vorstellungen des Meeresforschers und Biologen Prof. Hans Fricke. Vor über 30 Jahren absolvierte die GEO ihren ersten Forschungstauchgang im Roten Meer. Umgeben von Schaltern, Skalen und Hebeln saßen zwei Wissenschaftler bei 30°C und 100% Luftfeuchtigkeit voller Spannung in der engen Tauchkapsel. Was würde sie jenseits der 40 Meter Wassertiefe erwarten, die zuvor ihre magische Grenze als Gerätetaucher war?

Die GEO konnte bis zu 230 Meter tief tauchen,
ein Bereich in den gerade noch Tageslicht vordringen kann und der damit für Fricke besonders spannend war. Während der bis zu zwölf Stunden langen Tauchfahrten beobachteten und filmten er und sein Team in diesem Bereich erstmals lebende Quastenflosser bei den Komoren und auch Kaltwasserkorallen in den Fjorden von Norwegen. Im Laufe der Jahre ging die GEO sogar auf Schatzsuche. Während einer Tauchfahrt im österreichischen Toplitzsee entdeckte das Forscherteam neben versenkten Falschgeldkisten aus dem zweiten Weltkrieg auch eine bislang unbekannte Wurmart.

Während ihrer letzten Reise schwebte die GEO nicht durch Wasser sondern durch die Luft an einem Kranhaken. Auf diese Weise erreichte sie im März 2008 ihren heutigen Standort im OZEANEUM und war dort vier Monate vor der Museumseröffnung das erste Exponat überhaupt.

 

(Text: OZEANEUM Stralsund)

(Foto: Johannes-Maria Schlorke)

 


Kommentare sind geschlossen.