Ruderbootfähre in Moritzdorf


Susanne Burmester lebt seit 1990 auf Rügen. Sie schreibt über Kunst und Künstler, für spannende touristische Imageprodukte und gerne über kulturelle Höhepunkte des Insellebens. Als Galeristin für zeitgenössische Kunst ist sie viel unterwegs. Das schärft den Blick für das Glück... mehr

Wer nur faul am Strand herumliegt, der kann den „Strandmann“ nicht kennen lernen. Wer das ist? Nun ja, Kay-Uwe Strandmann ist ein starker Rüganer, der eine mehr als 120 Jahre alte Tradition pflegt. Als um 1890 Menschen und Güter mit einer Ruderfähre über die Baaber Bek gebracht werden mussten – da war das Alltag.

Heute ist der Fährmann, der Urlauber mit Muskelkraft übersetzt, ein Kuriosum.

Nur 40 Meter muss er von Moritzdorf nach Baabe bewältigen.
Doch wenn das Boot mit 15 Fahrgästen voll besetzt ist, dann kosten die rund 24 Ruderschläge Kraft. Andere müssen diese mühsam im Fitnessstudio aufbauen.

Ohne Strandmann müssten Ausflügler 8 Kilometer um den Selliner See herumfahren, um nach Baabe zu gelangen. Für seinen Job hat Strandmann sogar eine Prüfung abgelegt und besitzt eine offizielle „Fährberechtigung“. Die Überfahrt ist preiswert und auch Fahrräder werden sicher übers Wasser gebracht. Im Sommer ist er oft von morgens bis Mitternacht unterwegs. Wenn es ruhig ist, findet man ihn in seinem Fährbüro – einer einfachen Holzhütte am Wasser oder läutet die Glocke. Strandmann setzt seinen Ruderkahn nach Bedarf in Gang und nur bei extremem Hochbetrieb schmeißt er den kleinen Motor an.


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